In den letzten zwei Jahrzehnten der DDR folgte das Wechselverhältnis zwischen Repression und Dissidenz kaum mehr den Regeln einer einfachen Logik. Wer sich dem propagierten Verständnis von Ausbildung und Arbeit nicht unterordnen wollte, sah sich oft beruflich diskriminiert. Eingriffe in die Berufspläne gehörten zwar immer schon zum DDR-Alltag, doch versuchte der SED-Staat sein Vorgehen jetzt verstärkt als politisches Kontroll- und Erziehungsmittel zu nutzen. Vielfach führte diese Strategie allerdings zum Gegenteil des Gewünschten. Beruflich Benachteiligte wurden gerade durch die Ausgrenzung politisiert und schufen neue Handlungsräume des Widerstands. Dieser Aspekt, der in bisherigen Forschungen zur DDR-Opposition kaum berücksichtigt wurde, steht im Zentrum des Buches von Danuta Kneipp.
Im Abseits
Berufliche Diskriminierung und politische Dissidenz in der Honecker-DDR
Bildinfo
Jahr
2009
Ort
Köln, Weimar, Wien
Verlag
Böhlau
Seiten
208
ISBN
978-3-412-20351-1
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