Lars Karl und Igor Polianski (Hg.)

Geschichtspolitik und Erinnerungskultur im neuen Russland

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Seit "Perestrojka" und "Glasnost" ist in Russland eine öffentliche Auseinandersetzung mit der Geschichte möglich. Der Staat verlor in den letzten 20 Jahren schrittweise sein alleiniges Deutungsmonopol über Vergangenheitsfragen und wurde zu einem unter mehreren geschichtspolitischen Akteuren in einer stellenweise sehr heterogenen Erinnerungslandschaft. Einschlägige Diskussionen haben seitdem so manches historische Dogma erschüttert - die kollektive Erinnerung, die bis dahin vom Kanon der sowjetischen Historiographie und Gedenkkultur dominiert gewesen war, hat ihre einstige Uniformität verloren und ist pluralistisch geworden. Dieser Sammelband unternimmt erstmals den Versuch, ausgewählte Aspekte von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur im neuen Russland in vergleichender Perspektive zu analysieren. Das Rahmenthema wird dabei unter interdisziplinären Aspekten und mit verschiedenen Zugängen diskutiert, um sich der gesellschaftlichen Funktion von "Geschichte" im heutigen Russland anhand von vier thematischen Sektionen möglichst umfassend zu nähern.

»Geschichtspolitik und Erinnerungskultur im neuen Russland« von Lars Karl und Igor Polianski ist aus einem Forschungsprojekt des ZZF entstanden.

Dr. Lars Karl ist inzwischen wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin, Dr. Igor Polianski ist Akademischer Rat am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universität Ulm.

Jahr
2009
Ort
Göttingen
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht
Seiten
290
ISBN
978-3899716917