Zufällig Erschossene, willkürlich von sowjetischen Militärtribunalen Hingerichtete, nach DDR-Recht zum Tode durch die "Fallschwertmaschine" Verurteilte, Erschlagene: Die Toten des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 mit ihrem bis heute oft unbekannten Schicksal werden in diesem Band vorgestellt.
Den Allermeisten wurde ein normales Begräbnis im Familienkreis verweigert (mit Ausnahme der getöteten Polizisten und der in Westberlin Beigesetzten). Sie wurden totgeschwiegen und so noch einmal getötet. Vor dem Hintergrund der Propagandathese vom "faschistischen Putsch" wagte bis 1989 nahezu keiner der Hinterbliebenen in der DDR über diesen Teil der eigenen Familiengeschichte zu sprechen.
Wo der Tod damals Lücken riss, werfen heute die Portraits der Getöteten Schlaglichter auf Zustände und Verhaltensweisen, die ein eindrückliches Gesamtbild ergeben von einer Zeit des Verschweigens und Verdrängens, die in besonderer Weise bis in die Gegenwart reicht.