Welchen Ort hat das 20. Jahrhundert im kulturellen Gedächtnis der Gegenwart?
Das 20. Jahrhundert trägt schon jetzt eine Vielzahl schillernder Titel, die seinen weltgeschichtlichen Platz bestimmen sollen: das Katastrophenjahrhundert, das Zeitalter der Extreme, das Jahrhundert der Ideologien, das Amerikanische Jahrhundert. Doch wie plausibel sind solche Etikettierungen im Licht aktueller Forschungen? Gemeinsames Ziel der hier versammelten Beiträge ist es, das je nach Perspektive »kurze« oder »lange« 20. Jahrhundert als eine von Kontinuitäten und Zäsuren durchzogene, aber doch unter gemeinsamen Blickwinkeln erfassbare Epoche zu begreifen.
Aus dem Inhalt
Martin Sabrow: Das Jahrhundert vermessen
Peter Ulrich Weiß: Grenzregime als Epochenphänomen
Jörg Baberowski: Die Sowjetunion
Ute Frevert: Rationalität und Emotionalität
Gabriele Metzler: Das Jahrhundert der Gewalt und ihre Einhegung
Rüdiger Graf: Die Krise als epochemachender Begriff
Frank Bösch: Medienumbrüche und Zäsuren
Jochen Oltmer: Flucht, Vertreibung, Deportation
Heinz-Gerhard Haupt: Der Siegeszug der Konsumgesellschaft
Jan Eckel: Menschenrechte in der internationalen Politik
Winfried Süß: Aufstieg und Krisen des Sozialstaats
Lutz Raphael: Frankreichs Modernität
Sybille Steinbacher: Der Holocaust
Bodo Mrozek: Jugendkultur