Am 8. September 1951 wurde „Fred Walter“ in Ost-Berlin von der sowjetischen Geheimpolizei festgenommen. „Walter“ war Mitarbeiter der anti-kommunistischen „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“ (KgU), im Frühjahr 1951 aber zum amerikanischen Geheimdienst übergewechselt. Nur Stunden später begann eine heute nahezu vergessene Verhaftungswelle, die den Namen ihres mutmaßlichen Verursachers erhielt – „Affäre Walter“. Bei dieser Aktion, die nach Gründung der DDR wohl die meisten Todesopfer gefordert hat, wurden etwa 200 Personen festgenommen. Sie hatten Flugblätter gegen das kommunistische Regime verteilt und Informationen gesammelt. In einer Reihe von Geheimprozessen fällten sowjetische Militärtribunale nach bisheriger Kenntnis ca. 50 Todesurteile; mindestens 43 Menschen wurden in Moskau erschossen oder starben im Lager.
Enrico Heitzer, dessen Buchprojekt von der Bundestiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert wird, legt die erste Gesamtdarstellung der Verhaftungsaktion vor, ergänzt um eine DVD mit weiterführenden Informationen, Zeitzeugeninterviews sowie pädagogischen Materialien.
Der Autor ist assoziierter Doktorand am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg tätig.
»Affäre Walter«
Die vergessene Verhaftungswelle
Bildinfo
Jahr
2008
Ort
Berlin
Verlag
Metropol
Seiten
208
ISBN
978-3-940938-11-4
Hier kann die Publikation bestellt werden