Ort: Akademie der Künste, Berlin
Veranstalter: Bundesarchiv, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ), Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Nach fünf Jahren zogen zehn Forschungsprojekte Bilanz, die unter dem Titel „Die zentralen deutschen Behörden und der Nationalsozialismus“ von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert wurden.
Die auf der Abschlusstagung präsentierten Projekte gehen den Fragen nach, wie viele durch ihre Funktion in der NS-Diktatur Belastete die Ministerien, Bundes- und Landesbehörden einstellen konnten oder wollten, welche Folgen dies zeitigte. Sie analysieren, wie der vielschichtige und oft auf formale Parteimitgliedschaft reduzierte Begriff der „Belastung“ in den politischen Auseinandersetzungen eingesetzt wurde. Zugleich veranschaulichen sie, wie sich die Grenzen verschoben, die in Bezug auf NS-Belastungen gezogen wurden. Die Projektergebnisse legen alte und neue „Seilschaften“ offen und machen antiliberale Haltungen sichtbar, die die Anfänge einer demokratischen Politik und Öffentlichkeitsarbeit erschwerten und als Hypotheken der Diktaturvergangenheit weiterwirkten.
Fotos: Stefanie Eisenhuth, Marion Schlöttke und Annette Vowinckel