1952 wurde in der DDR die staatliche Bildagentur Zentralbild gegründet, die 1956 der Nachrichtenagentur ADN angegliedert wurde. Der Grundbestand an Bildern stammte aus dem umfangreichen Archiv des Berliner Scherl-Verlags, doch die neue Agentur stellte bald auch eigene Fotograf*innen ein, die Nachrichtenbilder und Fotoreportagen produzierten. Mit photo international wurde Mitte der 1960er-Jahre eine internationale Abteilung gegründet, die vor allem den Bildaustausch mit den sozialistischen Bruderländern, aber auch mit dem westlichen Ausland organisierte. Viele der von Zentralbild produzierten Bilder sind farblose "Protokollfotografien" – wie sie auch intern genannt wurden. Daneben finden sich aber auch ästhetisch anspruchsvolle, manchmal gar subversive Bilder, die ganz eigenen Logiken folgten. Anhand von Fotografien und schriftlichen Quellen wie Sitzungsprotokollen oder Stasi-Akten wird gezeigt, unter welchen Bedingungen die DDR staatliche Bildpolitik betrieb und wie sich unter diesen Bedingungen visueller Konformismus, aber auch fotografischer Eigensinn entfalteten.
Zentralbild. Sozialistische Bildpolitik im internationalen Kontext
Bildinfo
Horst Sturm, Bildberichterstatter des Illus-Bilderdienstes und ADN-Fotograf (Bundesarchiv Bild 183-12211-0005 · CC BY-SA 3.0 DE)
Book project
Beginn des Projektes
January 2020
Bildinfo
Foto: Gerd Illing
Annette Vowinckel
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam
Email: vowinckel [at] zzf-potsdam.de
Telefon: 0331/28991-28
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