Das Projekt untersucht Wertbildungsprozesse ebenso wie Wertekonkurrenzen in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen über die Vergangenheit im 20. und frühen 21 Jahrhundert. Es fragt nach dem Stellenwert der Vergangenheit für Gesellschaften in Geschichte und Gegenwart und es reflektiert den Orientierungswert, der der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft beigemessen wird.
Das Projekts untersucht den Wandel geschichtsbezogener Wertebegriffe und Wertedebatten, u.a. anhand des Begriffs in der Historiographie und Theorie der Geschichte, im Diskurs über das UNESCO-Welterbe, in konservativen und neu-rechten Diskursen, in gesellschaftlichen Krisenzeiten, sowie in politischen Debatten, in denen über den Appell an die Werte ein politischer Konsens in Zeiten gesellschaftlicher Pluralisierung erreicht werden soll. Wertedebatten sind dabei zugleich stets Diskurse über Geschichte. Das Projekts fragt insofern auch nach den wandelnden Bedeutungen, die der Vergangenheit als Reflexionsinstanz zugesprochen werden, sowie den Kategorien, Praktiken, Formen und Funktionen, durch die sie Geltung erlangen.
