Beginn: 18 Uhr
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.
Veranstalter:
Eine Kooperation des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF Potsdam) und der Professur Globalgeschichte der Universität Potsdam
Spätestens seit den 1980er Jahren erregt kaum etwas die Öffentlichkeit so sehr wie die Frage, wie viele und welche Menschen, »die wir nicht gerufen haben«, Deutschland aufnehmen sollte. Klaus Neumann beschäftigt sich mit Antworten auf diese Frage: von Forderungen nach der Änderung von Artikel 16 des Grundgesetzes in den frühen 1990er Jahren über die sogenannte Willkommenskultur 2015 bis zur Neuauflage der Behauptung, das Boot sei voll, nach der Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine 2022. Der Historiker untersucht die unterschiedlichen Motivationen, Schutz zu gewähren oder Schutzsuchende abzuweisen. Im Mittelpunkt seiner Betrachtung stehen dabei lokale und lokalpolitische Auseinandersetzungen: im Westen Hamburgs und im südöstlichen Sachsen. Er macht anschaulich, wie sehr Aushandlungsprozesse um die lokale Aufnahme von DDR-Übersiedlern und Asylsuchenden, Aussiedlerinnen und Kriegsflüchtlingen verquickt waren mit Debatten über Rassismus und Rechtsextremismus, demokratische Teilhabe sowie west- und ostdeutsche Identitäten.
Programm
- Klaus Neumann, liest aus seinem Buch "Blumen und Brandsätze: eine deutsche Geschichte 1989-2023" (erschienen April 2024)
- Kommentar und Gespräch mit dem Autor: Frank Bösch, Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung und Professor für deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam.
Moderatorin:
Marcia C. Schenck, Professorin für Globalgeschichte an der Universität Potsdam und Expertin für Migrationsgeschichte.
Es besteht die Möglichkeit, das Buch „Blumen und Brandsätze: eine deutsche Geschichte 1989-2023“ bei der Veranstaltung zu erwerben.
Über den Autor:
Prof. Dr. Klaus Neumann ist ein renommierter Historiker, der sich durch seine herausragenden Beiträge in der Geschichtsforschung einen Namen gemacht hat. Er ist derzeit bei der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur tätig und assoziiert am Hamburger Institut für Sozialforschung. Seit 2017 ist er zudem Fellow der Academy of the Social Sciences in Australia und Honorarprofessor der Deakin University in Melbourne, Australien. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die Reaktionen Australiens auf Flüchtlinge sowie die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in Deutschland.
Stadt- und Landesbibliothek Potsdam
Hauptbibliothek im Bildungsforum, Veranstaltungssaal
Am Kanal 47
14467 Potsdam
Bitte melden Sie sich zur Veranstaltung online an über die Website der SLB.
Prof. Dr. Marcia C. Schenck
Lehrstuhl für Globalgeschichte
E-Mail: marcia [dot] schenck [at] uni-potsdam [dot] de