Heute hilft Tinder bei der Suche nach dem nächsten Date. Doch wie haben sich Menschen früher kennengelernt? Und wie haben sie ihr Zusammenleben gestaltet? Gab es eigentlich Unterschiede zwischen der DDR und der Bundesrepublik? Diesen Fragen widmete sich kürzlich eine Tagung des ZZF. Für die fünfte Folge des ZZF Podcast hat Tim Schleinitz die beiden Organisatoren Michael Homberg und Christopher Neumaier getroffen. Im Gespräch schildern sie, wie und warum sich das Beziehungsleben im 20. Jahrhundert fundamental verändert hat.
Verheiratet oder nicht, mit Kind oder ohne, Klein- oder Groß-, Patchwork- oder Regenbogen-Familie – die Formen, in denen Paare zusammenleben, sind heute vielfältig. Auch die Kultur des Kennenlernens hat sich stark gewandelt. Oft liest man, in den letzten Jahrzehnten habe eine Liberalisierung oder Individualisierung stattgefunden. Doch wie genau dieser Wandel vonstatten ging und ob es tatsächlich immer freiheitlicher zuging, wissen wir bislang kaum. Die Tagung wollte deshalb neueste Erkenntnisse zusammentragen zum Paar werden, Paar sein und Paar bleiben, aber auch zu Praktiken der Trennung.
Einige Vorträge der Tagung gibt es auch als Mitschnitt auf YouTube. Zwei Vorträge können online im Hörsaal von Deutschlandfunk Nova nachgehört werden: Isabel Heinemann spricht über „(Ehe-)Paare im Fokus von Familienplanung und Eheberatung“, Christoph Lorke über „Interkulturelle Paarbeziehungen im geteilten Deutschland“.
Michael Homberg hat die Geschichte des Computer-Dating erforscht.
Christopher Neumaier hat sich mit der Geschichte der Familie im 20. Jahrhundert beschäftigt.