Der Autor Prof. Dr. Michael Lemke im Gespräch mit Prof. Dr. h.c. Egon Bahr
Veranstalter: Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Begrüßung und Moderation: Prof. Dr. Martin Sabrow (Direktor des ZZF)
Das geteilte, bis zum Mauerbau aber noch offene Berlin war im Kalten Krieg der Schauplatz einer in dieser Unmittelbarkeit einzigartigen Systemkonkurrenz. Michael Lemke untersucht erstmals für beide Teile Berlins, mit welchen Absichten diese Rivalität von Ost- und West in Gesellschaft und Politik gestaltet wurde, wie sie den Alltag der Sektorenstadt beeinflusste und wie deren Bewohner darauf reagierten. Auf breiter Quellenbasis belegt der Autor, dass dieser politische, soziale und kulturelle Wettbewerb paradoxerweise mehr zum Erhalt als zur Auflösung der traditionellen Berliner Verflechtungen beitrug. Er schildert die Befindlichkeiten der politischen Kontrahenten und der vom Konflikt Betroffenen sowie die Kontaktversuche in der geteilten Stadt und die damit verbundenen Skurrilitäten. Wie er zeigen kann, wurden die vielfältigen innerstädtischen Beziehungen in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre für die SED ein eigenständiges Motiv zum Bau der Mauer.
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.