geschichten: Die Produktion historischen Wissens

Plakat Workshop geschichte: Die Produktion historischen Wissens

Bildinfo

Art der Veranstaltung
Workshop
Datum
-
Ort
Bielefeld

 

Veranstalter: 
Arbeitskreis Geschichte + Theorie (AG+T) am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld 

Ausrichter: 
Tobias Becker, Freie Universität Berlin; Fernando Esposito, Universität Konstanz; Alexander C.T. Geppert, New York University / NYU Shanghai; Michael Homberg, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam; Laetitia Lenel, Universität Duisburg-Essen; Nina Verheyen, Universität zu Köln 


„Geschichte wird gemacht“, hieß es 1983 bei den Fehlfarben. Geschichte wird aber vor allem geschrieben und das keineswegs nur von Historiker:innen und keinesfalls nur in Büchern und Aufsätzen. Im Gegenteil, Geschichte wird von Akteur:innen aus unterschiedlichen Disziplinen und Feldern produziert und in einer Vielzahl von Formaten lebendig. Für die gesellschaftlich verbreiteten Geschichtsbilder sind Fernsehdokumentationen und Feuilletonartikel, Filme und Serien, Romane und Theaterstücke, Ausstellungen, Comics und Videospiele von zentraler Bedeutung. Wie die akademische Geschichtsschreibung prägen diese die kursierenden Bilder 'der' Vergangenheit. Ähnlich wie Norbert Elias den Begriff des 'Zeitens' für den Umgang mit Zeitlichkeit eingeführt hat, bezeichnen wir diese Produktion von Geschichte als 'geschichten'. Geschichten steht für das komplexe Zusammenspiel unterschiedlicher Praktiken, zu denen Eintauchen, Recherchieren, Skalieren, Arrangieren, Spekulieren, Adressieren und Kollaborieren zählen. 

Diesen Praktiken widmet sich dieser Workshop am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, der zugleich als Jubiläumstagung zum 30jährigen Bestehen des Arbeitskreises Geschichte + Theorie (AG+T) konzipiert ist. Im Zentrum des Interesses steht eine Praxeologie des Geschichtens, welche nicht nur akademische (geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche), sondern auch die Praktiken anderer Geschichtenden in den Blick nimmt. Wie produzieren verschiedene Experimentalsysteme ein „epistemisches Ding“ (Hans-Jörg Rheinberger) namens Geschichte? Welche Praktiken teilen die Geschichtswissenschaften mit anderen Disziplinen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie mit nicht akademisch verfassten Akteursgruppen, welche hingegen sind feld- und disziplinenspezifisch? Und inwiefern tragen solche Praktiken zu einer anderen Vorstellung von der Geschichte im Singular bei? Ziel der Konferenz ist es, konventionelle Annahmen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften aufzubrechen und über eine Analyse der Praktiken des Geschichtens zu einem umfassenderen Verständnis des „Machens“ von Geschichte zu gelangen. 

Programm 

Donnerstag, 27. März 2025 

13:15 
Begrüssung und Einleitung: Die Praxis des Geschichtens Tobias Becker, Fernando Esposito, Alexander C.T. Geppert, Michael Homberg, Laetitia Lenel und Nina Verheyen 

13:30–15.00 
Eintauchen 
Moderation: Tobias Becker 
Panel: Hiram Kümper / Anna Norpoth / Achim Saupe 

15:30–17.00 
Recherchieren 
Moderation: Michael Homberg 
Panel: Jürgen Ast / Christian Götter / Anne Schneider 

17.30–19.00 
Abendveranstaltung / ZiF 
Laokoon 


Freitag, 28. März 2025 

9:30–11:00 
Skalieren 
Moderation: Daniel Morat 
Panel: Johannes Hagmann / Britta Hochkirchen / Shumon Hussain / Stefan Zimmermann 

11:30–13:00 
Arrangieren 
Moderation: Fernando Esposito 
Panel: Lisa Regazzoni / Jonas Schmidt / Kim Wünschmann 

14:00–15:30 
Spekulieren 
Moderation: Laetitia Lenel 
Panel: Julia Binter / Jörg Friedrich / Fridolin Schley 

16:00–17:30 
Adressieren 
Moderation: Nina Verheyen
Panel: Julika Griem / Laura Maria Niewöhner / Regina Schilling 

18.00–19.30 
Abendveranstaltung / Kunsthalle Bielefeld 
Decolonial Kitchen 


Samstag, 29. März 2025 

9:00–10:00 
Film-Screening 
Jürgen Ast: Hitlers Volk. Ein deutsches Tagebuch, Episode 1, ARD 2025 

10:15–11:45 
Kollaborieren 
Moderation: Alexander C.T. Geppert 
Panel: Felix Fugh / Sabine Maasen 

12:00–12:30 
Abschlussdiskussion

Veranstaltungsort

Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) 
Universität Bielefeld 
Methoden 1 
33615 Berlin