Die öffentliche Tagung ist ein Beitrag zu der bis heute aktuellen Debatte um die Kunst aus der DDR. Die einander entgegengesetzten Wahrnehmungen des Umbruchs fanden seit 1990 im "Bilderstreit" eine Diskursform: Es ging um die Frage, ob es "Kunst" unter der östlichen Einparteienherrschaft überhaupt habe geben können.
Nach der Versachlichung des deutsch-deutschen Bilderstreites versucht die Weimarer Tagung eine interdisziplinäre Bestandsanalyse und debattiert die Perspektiven einer Neubewertung der bildenden Künste aus der DDR. Zudem zielt die Tagung in bildungspolitischer Sicht auf Formen der Geschichtsvergegenwärtigung. Das betrifft zum einen die Sonderrolle der Künste im sozialistischen Staat, zum anderen deren Stellvertretungsfunktion in der Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit. Darüber hinaus wird die bis heute andauernde Ausgrenzung ostdeutscher Kunst im westdeutschen und internationalen Kunstmarkt und Kunstsystem analysiert, die deren Wahrnehmung und Wiederentdeckung verhindert.
Congress Centrum Neue Weimarhalle, UNESCO-Platz 1, 99423 Weimar
Veranstalter: BMBF-Verbundprojekt "Bildatlas: Kunst in der DDR"
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung