Der Workshop "Demoskopie im Staatssozialismus" zielt darauf, Voraussetzungen, Arbeitsmöglichkeiten und Ergebnisse von Meinungsumfrageforschung in der DDR international vergleichend zu betrachten und die heutige "Nachnutzung" als Quellen der gesellschaftsgeschichtlichen Analyse zu diskutieren. Daran schließt die Frage nach dem Verhältnis von Sozial- und Geschichtswissenschaften, der Konstruktion von Gesellschaftsbildern und anderen weiterführende Probleme an.
Dabei treten Soziologen und Demoskopen aus den zeitgenössisch aktiven Umfrage- und Forschungsinstituten mit Historikern in Dialog u.a. über die folgenden Fragen:
- Rahmenbedingungen und Besonderheiten staatssozialistischer Demoskopie (Erhebungsmethoden, Zensur, Geheimhaltung/Veröffentlichung, Selbstverständnisse der Forscher)
- Einschätzung von Qualität und Aussagewert demoskopischer Untersuchungen (u.a. im Vergleich zu anderen Informationskanälen wie Eingabenanalysen oder geheimpolizeilichen Stimmungsberichten)
- Zeitgenössische Verwendung und Einspeisung in öffentliche und nicht-öffentliche Diskussions- und Entscheidungsprozesse
- Welches Gesamtbild von den staatssozialistischen Gesellschaften und ihren "Meinungslandschaften" ergibt sich aus den Erhebungen?
- Theoretische und konzeptionelle Traditionen und internationale Querbezüge; gab es so etwas wie eine "scientific community" der Demoskopen?
Programm Workshop "Demoskopie im Staatssozialismus" (PDF)
Der Workshop setzt ein Tagungsprojekt fort, dass im April 2012 mit einem ersten Workshop in Warschau begonnen wurde, an dem Soziologen, Demoskopen und Historiker aus Polen, Deutschland sowie aus Tschechien, Weißrussland und Russland teilgenommen haben.
Eine auf dieser Tagung zusammengestellte Kollektion "grauer" Umfrageergebnisse sowie zeitgenössischer Publikationen steht den angemeldeten Teilnehmern per dropbox zur Verfügung.
Bericht über den Workshop (pdf)
von Jens Gieseke (ZZF Potsdam)
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF Potsdam)
Kleiner Seminarraum 1. OG
Am Neuen Markt 9 D
14467 Potsdam
Organisation:
Dr. Jens Gieseke (ZZF Potsdam)
Prof. Dr. Klaus Bachmann (Warsaw School of Social Sciences and Humanities)
Veranstalter:
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Warsaw School of Social Sciences ans Humanities
Der Workshop wird gefördert von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung (DPWS)
Anmeldung bitte bis zum 15. Mai 2013 per Email an:
Dr. Jens Gieseke
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
gieseke [at] zzf-pdm [dot] de