Das Nachspielen und Erleben von Vergangenheit erfreut sich zunehmender Beliebtheit - vor allem in Freilichtmuseen und im Fernsehen. Lebendige Szenen sind zum Kern vieler filmischer Dokumentationen geworden. Diese als Living History und Reenactments bezeichneten populären Geschichtsrepräsentationen sind Teil der Geschichtskultur und prägen unser Geschichtsbewusstsein. Die Praxis von Living History wird in diesem Buch am Beispiel der Germanen erörtert und erstmals für Historisches Lehren und Lernen an Schulen und Hochschulen aufbereitet. Wie und auf Grundlage welcher Quellen wird die Lebensweise der Germanen rekonstruiert? Welche gesellschaftlichen und fachwissenschaftlichen Einflüsse prägen die Verlebendigungen von Vergangenheit? Anhand einschlägiger Materialien werden neben aktuellen wissenschaftlichen Diskursen auch Problemfelder wie z. B. Aspekte der Germanenideologie im Kontext des Nationalsozialismus oder das Verhältnis von Living History und Rechtsextremismus vorgestellt.
Lesen Sie hier ein Interview (2. November 2015) mit den beiden Autorinnen über das Buch, seinen Inhalt und die Forschungshintergründe seiner Entstehung.