Vom Potsdamer Stadtschloss bis zur arabischen Halbinsel: über historische Authentizität als identitätsstiftenden Faktor für Städte und Regionen.
Bei Prozessen städtischer und regionaler Identitätsbildung nehmen Verweise auf historische Authentizität, zum Beispiel von erhaltenen Baudenkmalen und Altstädten, eine zentrale Funktion ein. Der Band widmet sich der Bedeutung des Authentizitätskonzepts in verschiedenen Disziplinen wie der Stadtgeschichte, der Architekturgeschichte, der Denkmalpflege und der Tourismusgeschichte. Anhand deutscher und internationaler Beispiele zeigen die Beiträge die Vieldeutigkeit von Authentizitätsbehauptungen und interpretieren sie vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Debatten über den Stellenwert der Vergangenheit sowie politischer und ökonomischer Interessen. Untersucht wird der Handlungskontext von Akteuren in Politik und Verbänden, von Architekten und Stadtplanern sowie der Stadtgesellschaft selbst. Der Schwerpunkt liegt auf dem 20. Jahrhundert mit besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte nach 1945. Das Buch ist eine Publikation des Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität.
Mit Beiträgen u. a. von Harald Bodenschatz zur »kritischen Rekonstruktion« im Städtebau, von Ulrike Freitag über Authentizitätskonstruktionen auf der Arabischen Halbinsel und von Angela Schwarz über das Ruhrgebiet als »Nicht-Ort« und geschichtstouristisches Reiseziel.