Schwerpunktheft der Zeitschrift Historical Social Research
HSR 39 (2014) 4
herausgegeben vom GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Die Ölkrise 1973 gilt gemeinhin als eine zentrale Zäsur in der Geschichte der westlichen Industrienationen, wenn nicht der Welt insgesamt. Die Studien des vorliegenden Bandes überprüfen diese Einschätzung, indem sie die energiepolitischen Strategien als Reaktionen auf die Antizipation zukünftiger Herausforderungen und Probleme der Energieversorgungen begreifen und deren Analyse in mehrfacher Hinsicht erweitern. Erstens wird der Untersuchungszeitraum auf die späten 1960er Jahre und die zweite Ölkrise 1979 ausgeweitet, so dass längerfristige Entwicklungen sichtbar werden. Zweitens beschäftigen sich die Beiträge nicht nur mit Öl, sondern auch mit anderen Energiequellen wie Kohle, Kernkraft und Gas, und nehmen so die Ausbildung von Energie als einem einheitlichen politischen Wissens- und Handlungsfeld in den Blick. Drittens wählt der Band eine internationale Perspektive, die westliche und sozialistische Industrieländer umfasst und die Energiekrise so in der Geschichte des Kalten Krieges verortet. Damit wird auch gefragt, wie „global“ der transnationale Fluss des Öls und damit auch die Energiekrisen der 1970er Jahre tatsächlich waren.
Dieses Heft enthält weiterhin ein Mixed Issue.