Eine westdeutsche Geheimdienstgeschichte nach 1968
Die Geschichte des Bundesnachrichtendienstes seit 1968 ist ein weithin ungeschriebenes Kapitel der westdeutschen Demokratie. Der Band leistet Pionierarbeit auf der Grundlage der lange Zeit geheimen Überlieferung des BND. Der Schwerpunkt liegt auf der DDR-Spionage und ihrer Funktion für die Deutschlandpolitik der Bundesregierungen von Brandt bis Kohl, vom Beginn der Neuen Ostpolitik bis zum Zusammenbruch der DDR 1989/90. Die Autor*innen fragen nach den Grundlagen der geheimen Wissensproduktion, nach Modernisierungsideen und Spionagezugängen, nach Weltbildern und dem Streben um Anerkennung im Bonner Politikbetrieb. Die Forschungsgruppe »Die DDR im Blick des BND« öffnet das Feld einer westdeutschen Geheimdienstgeschichte nach der Ära Gehlen.
Rüdiger Bergien war bis 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Jens Gieseke leitet dort seit 2009 die Abteilung I »Kommunismus und Gesellschaft«. Jakob Mühle ist am ZZF Potsdam wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand im DFG-geförderten Forschungsprojekt »Die DDR im Blick des BND. Geheimdienstwissen zwischen Détente und Mauerfall, 1968–1900«.
Der von ihnen herausgegebene Sammelband ist am 11. November 2025 im Ch. Links Verlag erschienen und kann über die Verlagsseite bestellt werden.