Was war das Besondere an 1968? Der Bau des Fernsehturms, die Ohrfeige von Beate Klarsfeld, der Film "Zur Sache Schätzchen" oder die "Osterunruhen"? 1968 steht heute für weltweite Studentenunruhen, das Ende des Prager Frühlings, das Attentat auf Rudi Dutschke, für den Vietnamkrieg, die politischen Morde an Martin Luther King und Robert F. Kennedy. Aus zeitgenössischer Perspektive standen diese Ereignisse jedoch neben anderen, die vielfach heute vergessen sind. Hatten die Zeitgenoss*innen eine Vorstellung davon, wie sich "ihr" Jahr als Begriff und Zäsur in der Zeitgeschichte etablieren würde? Welche medialen Sichtweisen finden sich in der geteilten Stadt? Was erfuhren die Zeitungsleser*innen in West- und was in Ost-Berlin?
Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin haben, in Anlehnung an Aufbau und Gestaltung von Tageszeitungen, ein Magazin über "1968" erstellt und eine Auswahl aus Artikeln der Tageszeitungen "Der Tagesspiegel" (West-Berlin), "Berliner Morgenpost" (West-Berlin), "Neue Zeit" (Ost-Berlin) und "Berliner Zeitung" (Ost-Berlin) getroffen. Unterteilt nach den Ressorts Politik, Wirtschaft, Kultur, Lokales und Vermischtes entsteht so Monat für Monat ein Kaleidoskop von Artikeln und Meldungen aus der zeitgenössischen Tagespresse Berlins.
Ein Projekt in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, gefördert von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung und dem Zentrum für Zeithistorische Forschung.