Gespräch mit Jens Gieseke: Deutsche spielten eine wichtige Rolle in der Diktatur Syriens. Mit dem Sturz des Assad-Regimes kam daher die Frage auf: Was können die Syrer von den Deutschen lernen? Schließlich müssten Akten und sonstige Beweise möglicher Verbrechen gesichert werden. ZZF-Historiker Jens Gieseke wird zu Parallelen nach dem Umbruch 1989 befragt und gibt ein Statement zur Aufarbeitung: »Soweit ich es erkennen kann, ging es Assad darum, möglichst viele politische Gegner zu ermorden. Mit Folter wollte er eine generalpräventive Wirkung erzeugen, sodass sich im Rest der Gesellschaft kein Widerstand mehr regt.« Die Logik des DDR-Regimes hingegen habe auf Bespitzelung und Totalüberwachung gezielt und mit einem ausgeklügelten System von Geheimbürokratie sollte politischer Widerstand im Keim erstickt werden, so Stasi-Experte Gieseke.
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