Clemens Villinger

Vom ungerechten Plan zum gerechten Markt? Konsum, soziale Ungleichheit und der Systemwechsel von 1989/90

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Der Wunsch nach Konsumgütern gilt als ein zentrales Motiv für die Beteiligung politisch unauffälliger Bevölkerungskreise an den Protesten im Herbst 1989. Trotz der gesicherten Grundversorgung war der Konsum in den 1980er Jahren geprägt von Engpässen und sozialer Ungleichheit, die viele Menschen als ungerecht wahrnahmen. Die SED büßte an politischer Legitimität ein, weil es ihr nicht gelang, im Alltag als gerechtigkeitsstiftende Institution aufzutreten. Stattdessen gewann die westdeutsche Marktwirtschaft an Attraktivität.
Ausgehend von mehr als 150 sozialwissenschaftlichen Interviews aus den 1990er Jahren erzählt Clemens Villinger die lange Geschichte der »Wende« am Beispiel der Konsumfelder Ernährung und Wohnen und zeigt, wie Menschen in dörflichen Regionen, Klein- und Großstädten ökonomischen Wandel vor, während und nach 1989/90 gestalteten und bewerteten.

Der Autor Clemens Villinger war von 2016-2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZZF Potsdam in Abteilung I mit dem Dissertationsprojekt "Systemkritik und Distinktion. Ostdeutsche Konsumgesellschaft in der langen Geschichte der „Wende“". Seine Forschungsergebnisse sind in der erschienenen Dissertationschrift veröffentlicht.

Die Publikation ist in der Buchreihe "Kommunismus und Gesellschaft" erschienen, die das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam herausgibt.

 

Jahr
2022
Band
11
Ort
Berlin
Verlag
Ch. Links Verlag
Seiten
576
ISBN
978-3-96289-134-3