Materielle Kultur als soziales Gedächtnis einer Gesellschaft

Bildinfo

Foto: Anna Laschke

Der Sammlungsbestand des Dokumentationszentrums Alltagskultur der DDR als Quelle für die zeitgeschichtliche Forschung

Materielle Alltagskultur wird in einer zunehmend bild- und dingbezogenen öffentlichen Rezeption als authentischer Zugang zur Geschichte begriffen und in der Forschung als Materialisierung von Gesellschaft und Kultur interpretiert. Ihre Aussagekraft für geschichtswissenschaftliche Fragestellungen wird noch wenig zur Kenntnis genommen. Das Projekt zielt deshalb auf einen Brückenschlag zwischen musealer und zeitgeschichtlicher Forschung und bezieht Fragestellungen aus den Kulturwissenschaften und Material Culture Studies ein. Die Objekte der Alltagskultur werden in drei Teilprojekten erschlossen, die sich an geschichtswissenschaftlichen Fragestellungen orientieren: Dinge werden als Repräsentation von Herrschaft in der materiellen Alltagskultur, als sozialgeschichtlich aussagekräftige Objekte in ihrer Einbettung in unterschiedliche Lebensstile und Lebensweisen  sowie als Materialisierungen biographischer Kontexte  untersucht. Die Projektergebnisse werden ein Sammelband sowie zwei Dissertationen veröffentlicht und eine webbasierte Arbeitsplattform für die Erschließung von Objekten der materiellen Kultur erarbeitet.

Projektleitung: Jürgen Danyel in Kooperation mit Irmgard Zündorf (Wissenstransfer und Hochschulkooperation)

Das Forschungsprojekt wird von der VolkswagenStiftung im Rahmen der Förderinitiative „Forschung in Museen“ gefördert.

Projekte

Anna Katharina Laschke

Schrankwand, Schnuller, FRÖSI-Heft?

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Im bis April 2024 bearbeiteten Projekt wurden, ausgehend von materiellen Ausstattungen junger DDR-Familien in den 1970er und 1980er, spezielle Dingwelten rekonstruiert und ihr Aussagewert für sozialgeschichtliche Fragestellungen analysiert.