Abgeschlossenes Forschungsprojekt
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Der wirtschaftliche Strukturwandel gehört zu den am häufigsten herangezogenen Erklärungsmustern für die Umbrüche im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. In dem gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Goethe Universität Frankfurt am Main betriebenen DFG-Verbundprojekt unter der Leitung von Werner Plumpe und André Steiner wurden die gängigen Bilder vom Verschwinden der Industrie und dem Aufstieg des Dienstleistungssektors auf den Prüfstand gestellt. Dazu wurden mit dem Maschinenbau, der Tonträgerindustrie und der Tourismusbranche drei historisch-vergleichende Fallstudien für die Bundesrepublik und die DDR vorgelegt, die jeweils der Industrie bzw. dem Dienstleistungssektor zuzuordnen oder zwischen diesen beiden Sektoren angesiedelt sind. Alle drei Branchen veränderten sich im Strukturwandel des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts erheblich, zählten aber weder zu dessen Verlierern noch zu den großen Gewinnern und wurden deshalb wissenschaftlich wie politisch bislang unzureichend wahrgenommen. Insbesondere konnte gezeigt werden, wie der Strukturwandel – als ein makroökonomisches Konstrukt – in den Branchen wahrgenommen, vorangetrieben und verarbeitet wurde. Dabei zeigte sich, dass manche gewohnte Annahme in Frage gestellt werden muss.