Musealisierung der Gegenwart

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Ausstellung Karsten Bott "Gleiche Vielfalt", Historisches Museum der Stadt Frankfurt am Main. Foto: Norbert Migulet

Abgeschlossenes Forschungsprojekt
Ende des Projektes
März 2024

Andreas Ludwig
Abgeschlossenes Forschungsprojekt gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Mit der Musealisierung von Gegenwart ist eine prospektive Historisierung verbunden. Das Projekt untersuchte an der Schnittstelle von zeithistorischer Forschung und musealer Praxis den Aufbau von Quellenbeständen der materiellen Kultur in seinen zeitlichen und gesellschaftlichen Kontexten.

Historische Museen bauen durch Sammeln eine kulturelle Überlieferung auf, die die empirische Grundlage eines materiellen Gedächtnisses bilden. Während sie traditionell historische oder vom Verschwinden bedrohte Kulturgüter bewahrten, deutet sich inzwischen ein Perspektivwechsel an, indem die Gegenwart stärker in den Fokus musealer Aktivität rückt. Dieser Wandel der Institution Museum korrespondiert mit dem zunehmenden Gegenwartsbezug in der zeithistorischen Forschung, die nicht mehr nur aus der Gegenwart auf die Geschichte gerichtet ist, sondern die eigene Gegenwart als künftige Geschichte begreift.

Der Perspektivwechsel wurde unter der Fragestellung des "Geschichte Machens" durch Sammeln genauer nachgegangen. Wie gehen Museen mit der Herausforderung des Gegenwartssammelns um und welche Konsequenzen hat das für die museale Sammlungsarbeit? Welche Themen werden als relevant für eine künftige Geschichte erachtet, wie verlaufen die Interpretations- und Entscheidungsprozesse? Wenn nicht alles gesammelt werden kann, was sind dann die Auswahlkriterien? Wird eine systematische Gegenwartsdokumentation angestrebt oder eine akzidentielle Einbeziehung aktueller Themen? Auf welche disziplinären Fragestellungen und Methoden wird Bezug genommen? Was können Zeithistoriker*innen erwarten, wenn sie museale Sammlungen für ihre Forschungen nutzen wollen und welchen Beitrag können Museen zu einer Zeitgeschichte, die auch Quellen der materiellen Kultur nutzt, leisten?

Die Laufzeit des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts: 2017 bis 2020. 

Hinweise zum Projektabschluss

Publikation:
Andreas Ludwig 
Geschichte von morgen. Über das Sammeln von Gegenwart in historischen Museen 
Buch-Reihe des ZZF Potsdam: Geschichte der Gegenwart; 
Bd. 36, Göttingen 2024.

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Andreas Ludwig

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Email: ludwig [at] zzf-potsdam.de
Telefon: 0177/2123408

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