im Verbundprojekt "Das mediale Erbe der DDR"
Projektbearbeiter 4/2019 - 10/2020: Peter Ulrich Weiß
Mit dem Ende des DDR-Fernsehens verschwanden bekannte Sendungen und Gesichter von den ostdeutschen Bildschirmen, was ein Teil der Zuschauer als „Kolonisierung“ und Eingriff in ihre Lebenswelt wahrnahm. Zugleich entstanden mit dem MDR und ORB neue Regionalprogramme, die seit 1992 sowohl eine vertraute Anschlusskommunikation herzustellen suchten als auch neue Formate ausprobierten. Dabei standen die Fernsehmacher vor der Herausforderung, in ihren Senderegionen kommerziell konkurrenzfähige Identifikationsangebote für ein Publikum zu entwickeln, das inmitten einer radikalen gesellschaftlichen Umwälzung um politische und kulturelle Orientierung rang.
Anhand einer Programm- und Mediennutzeranalyse für den Zeitraum bis Mitte der 2000er Jahre untersucht das Projekt, wie die Dritten Programme ORB und MDR sowie ausgewählte Lokalfernsehsender den tiefgreifenden Gesellschaftswandel begleiteten. Zugleich wird nach dem Beitrag gefragt, den die Fernsehmedien selbst zur Transformation der Lebenswelt in den neuen Bundesländern leisteten.
Das Projekt ist ein Teilprojekt des BMBF-Verbundprojekts "Das mediale Erbe der DDR".