Abgeschlossenes assoziiertes Dissertationsprojekt
Unterstützt durch ein Promotionsstipendium der Landesgraduiertenförderung Mecklenburg-Vorpommern
Anhand einer Analyse von Entscheidungspfaden sowie Konzeptualisierungen von „Volksgemeinschaft“ wurde im Projekt deren strukturelle Vermittlung und Wandel in den Blick genommen. Gerade die Frage nach Erfolgen und Grenzen von Vergemeinschaftung richtete das Erkenntnisinteresse dabei auf eine Aushandlung semantischer Kernelemente zwischen netzwerkartigen Kommunikationsstrukturen politischer FunktionsträgerInnen und den „Beherrschten“.
Da Mecklenburg-Lübeck infolge der Rüstungsexpansion nach 1933 einschneidende Transformationsprozesse durchlief, scheinen sich Deutungskämpfe hier zugespitzt zu haben. „Volksgemeinschaft“ wird dabei als ein „leerer Signifikant“ operationalisiert, an dem unterschiedliche Elemente andockten, den allerdings dislozierende Praktiken durchzogen. Eröffnet eine diskursanalytische Auswertung geheimer Stimmungsberichte Einblicke in Wissensbestände und deren Verschiebung, werden durch eine netzwerktheoretische Evaluierung von Korrespondenzen informelle Entscheidungswege aufgezeigt. Eine Verschränkung beider Zugänge beschreibt „Volksgemeinschaft“ als umstrittenes aber wirkmächtiges Konzept nationalsozialistischer Vergemeinschaftung vor Ort.
Aline Munkewitz hat am 19. Januar 2023 ihre Dissertationsschrift „Der Wandel des Politischen im nationalsozialistischen ‚Mecklenburg’ zwischen 1925 und 1939. ‚Volksgemeinschaft’ zwischen Vermittlung und Selbstermächtigung der Bevölkerung aus der Perspektive regionaler Herrschaftsnetzwerke“ an der Universität Rostock mit der Gesamtnote „magna cum laude“ verteidigt.
Mehr erfahren im News Beitrag auf der ZZF Website "Aline Munkewitz schließt erfolgreich ihre Promotion zum "Wandel des Politischen im nationalsozialistischen ‚Mecklenburg’" ab.