Das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und die Universität Potsdam präsentieren den fünften und abschließenden Band von Hans-Ulrich Wehlers "Deutscher Gesellschaftsgeschichte", der den Titel "Bundesrepublik und DDR 1949-1990" trägt. Mit dem Autor diskutieren Manfred Görtemaker, Thomas Lindenberger und Martin Sabrow.
Hans-Ulrich Wehlers Deutsche Gesellschaftsgeschichte gehört zu den herausragenden historischen Werken unserer Zeit. Vor rund zwanzig Jahren erschien der erste Band über Deutschland von 1700 bis 1815 und wurde sofort ein großer Erfolg. Mit dem nun vorliegenden fünften Band gelangt ein Werk zum Abschluss, das mehr als dreihundert Jahre deutscher Geschichte umspannt und eine ganze Generation von Historikern geprägt hat.
Wehlers tragendes Konzept ist über alle fünf Bände hinweg gleich geblieben – und es bleibt zu fragen, ob es auch für die Zeit nach 1945 trägt: Politische Herrschaft und Kultur, Wirtschaft, soziale Ungleichheit stehen im Zentrum der Darstellung, die immer wieder die Frage umkreist, wie Herrschaft organisiert wird und welche soziale Realität sie hervorbringt. Dass dabei das Urteil über die DDR höchst kritisch ausfällt, hat seit dem Erscheinen des Werkes für heftige Auseinandersetzungen in der Fachwelt und Öffentlichkeit gesorgt. Doch auch für die Bundesrepublik diagnostiziert Wehler bei aller demokratischen Verfasstheit überraschende Kontinuitäten sozialer Schichtung und Ungleichheit auf. Das gern gepflegte Bild von der offenen Gesellschaft mit Aufstiegsmöglichkeiten für jedermann weist der Autor in seiner Darstellung als wenig begründet zurück – vor allem die Kontinuität der Eliten und der Besitzverhältnisse ist, wie Wehler herausarbeitet, ein Kennzeichen auch der westlichen Demokratie der Nachkriegszeit.
Im Anschluss an die Buchpräsentation und Diskussion laden die Veranstalter zu einem kleinen Empfang ein.
Veranstalter
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Universität Potsdam
Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (Kutschstall)
Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam
nicht erforderlich