Veranstalter:
Institut für Zeitgeschichte, München - Berlin
Institut für Soziale Bewegungen, Bochum
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam
Hans-Böckler-Stiftung
In modernen Gesellschaften ist das Leben grundlegend durch die Art des Arbeitens bestimmt. Entsprechende soziale Folgen hatte der Wandel der Arbeitswelt seit den 1970er Jahren, der etwa durch Prozesse der Automatisierung, Digitalisierung und Expansion des Dienstleistungssektors gekennzeichnet ist.
Das von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Graduiertenkolleg untersucht historisch-empirisch diese sozialen Folgen der veränderten Arbeitswelt. Im Vordergrund stehen die innerbetrieblichen Auswirkungen, Formen neuer sozialer Ungleichheit und das Handeln gewerkschaftlicher Akteure. Dazu verknüpft das Kolleg die zeithistorische Analyse materiell greifbarer Wandlungsprozesse und konkreter Handlungen im politischen und betrieblichen Raum mit der Ebene der Wahrnehmung und Deutung. Die Geschichte der Arbeit wird damit in die Kultur- und Gesellschaftsgeschichte der Nachkriegszeit eingebettet
Programm:
Donnerstag, 12. Dezember 2019
15.15 Uhr:
Begrüßung (Andreas Wirsching, IfZ-Direktor; Kollegsprecher Stefan Berger, ISB Bochum; Jens Becker, Leiter Referat Promotionsförderung der Hans-Böckler-Stiftung)
15.30 Uhr:
Innovationen.
Traditionelle Industrien zwischen Automatisierung und Mikroelektronik
Referent/innen:
Torben Möbius (Bielefeld): Von der ökonomischen Konkurrenz zum politischen Konflikt: Vergleichspraktiken in der deutschen und amerikanischen Eisen- und Stahlindustrie 1870-1940
Malte Müller (München): Montanindustrielle Welten im Umbruch. Der Wandel von Arbeit in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets zwischen den 1960er und 1980er Jahren
Moritz Müller (Bochum): ‚Die Robbys kommen‘. Die IG Metall und die Durchsetzung der Mikroelektronik in den 1970er und 1980er Jahren
Kommentar: Martina Heßler (Darmstadt)
Moderation: Stefan Berger (Bochum)
17.30 Uhr Pause
18 Uhr
Keynote
Lutz Raphael (Trier)
Geschichte(n) deutscher Arbeitswelten in Zeiten von Deindustrialisierung und Globalisierung.
Methodische und theoretische Herausforderungen angesichts globaler Problemlagen und nationaler Handlungsbezüge
Ca. 19.30 Uhr Empfang im Institut
Freitag, 13. Dezember 2019
9 Uhr:
Arbeit, Arbeit, Arbeit?
Arbeitnehmerbewusstsein und Wissenspolitik im Strukturwandel
Referent/innen:
Mario Boccia (München): Belegschaften in der Automobilindustrie zwischen Boom und Krise. Das Beispiel BMW
Jan Kellershohn (Bochum): Der Wille zur Umstellung. Strukturwandel, Wissenspolitik und die Anthropologie der Arbeit, 1956-1980
Kommentar: Kim Priemel (Oslo)
Moderation: Winfried Süß (Potsdam)
10.45 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr
Diskrepanzen
Reichtum, Armut, Arbeitslosigkeit in der Nachkriegszeit
Referent/innen:
Ronny Grundig (Potsdam): Vermögen vererben: Praktiken und Politiken in der Bundesrepublik und Großbritannien (1945–1990)
Katharina Täufert (Bochum): Arbeit für alle? Die Rolle des Deutschen Gewerkschaftsbundes in den Auseinandersetzungen um Arbeitslosigkeit und Armut, 1972-1998
Sindy Duong (Berlin): Genese und Zukunft der Akademikerarbeitslosigkeit. Wissen, Kontroversen, Praktiken, 1967–1990
Kommentar: Stephan Lessenich (München)
Moderation: Frank Bösch (Potsdam)
13 Uhr Mittagessen im Institut
14 Uhr
„Reih dich ein in die Arbeiterinnen Einheitsfront?“
Arbeit und Geschlecht in der DDR
Referent/innen:
Henrike Voigtländer (Potsdam): Geschlecht, Sexualität und Herrschaft im Betriebsleben der DDR-Industrie von Mitte der 1960er bis Ende der 1980er Jahre
Jessica Elsner (Potsdam): Arbeitsverhältnisse, Geschlecht und soziale Ungleichheit im Automobilbau Ostdeutschlands - das Automobilwerk Eisenach (AWE) seit den 1970er Jahren
Kommentar: Dierk Hoffmann (Berlin)
Moderation: Christoph Lorke (Münster)
15.45 Uhr Kaffeepause
16.15 Uhr
Gleichberechtigung im Berufsleben?
‚Weibliche Arbeit‘, Frauenbewegung und Gewerkschaften
Referent/innen:
Manuela Rienks (München): Tante Emma macht jetzt Teilzeit. Arbeitswelten von Verkäuferinnen in der Bundesrepublik Deutschland 1949-1996
Mandy Stalder-Thon (Bochum): Das Verhältnis zwischen Neuer Frauenbewegung und den Gewerkschaften
Kommentar: Maren Möhring (Leipzig)
Moderation: Sebastian Voigt (München)
18.30 Uhr Gemeinsames Abendessen im Neuhauser Augustiner
Samstag, 14. Dezember 2019
9 Uhr
„Der Kollege spricht türkisch“
Migration und Arbeit nach dem Wirtschaftswunder
ReferentInnen:
Stefan Zeppenfeld (Potsdam): Beschäftigung nach der „Gastarbeit“. Türkische Arbeitswelten in West-Berlin seit den 1960er Jahren
Laura Lademann (München): Integration durch Arbeit? Berufsqualifikationsmaßnahmen für MigrantInnen der 2. Generation in den 1970er und 80er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland
Lisa Hilbig (Göttingen): "Weiblich, migrantisch, prekär? - Arbeit und Migration im Einzelhandel in der Bundesrepublik seit den 1970er Jahren.“
Kommentar: Helen Schwenken (Osnabrück)
Moderation: Andreas Wirsching (München)
11 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr
Abschlusskommentar mit Diskussion
Dietmar Süß (Augsburg)
13 Uhr Mittagsimbiss / Ende der Tagung
Institut für Zeitgeschichte
Leonrodstr. 46 b
80636 München
Anmeldeschluss: 05.12.2019
Kontakt:
Sebastian Voigt
Institut für Zeitgeschichte, München - Berlin
Leonrodstr. 46 b, 80636 München
voigt [at] ifz-muenchen [dot] de