Ellen Pupeter schließt erfolgreich ihre Promotion zur Geschichte der postkolonialen Kulturgutrestitution ab

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Ellen Pupeter

Ellen Pupeter hat ihre Dissertation mit dem Titel "Eine neue Weltkulturordnung? Die Bundesrepublik, die DDR und die postkoloniale Kulturgutrestitution in den Vereinten Nationen und der UNESCO" am 17. Februar 2025 erfolgreich an der Technischen Universität Berlin verteidigt. Gutachterinnen waren Prof. Dr. Gabriele Dolff-Bonekämper (TU Berlin) und Prof. Dr. Marcia Schenck (Universität Potsdam).

In ihrer mit "magna cum laude" benoteten Arbeit geht Ellen Pupeter der Frage nach, wie die mögliche Rückführung von kolonialzeitlichen Sammlungsbeständen zwischen Mitte der 1960er und Ende der 1980er Jahre auf internationaler Ebene und in den beiden deutschen Staaten ausgehandelt wurde. Ehemals kolonisierte Staaten reklamierten in diesen Jahren die Rückführung von Kulturgütern, die während der Kolonialzeit oder unter ähnlichen Bedingungen aus ihren Territorien in die Sammlungshäuser des Nordens transloziert worden waren. Die Auseinandersetzung berührte grundlegende Fragen der Kolonialvergangenheit, der Dekolonisierung und der diesbezüglichen Positionierung beider deutschen Staaten, in denen sich hunderttausende solcher Objekte infolge des kolonialen „Hypersammelns“ befanden. 

Die Arbeit konnte zeigen, dass in den 1970er und 1980er Jahren international Verfahrenswege zum Umgang mit restitutionspolitischen Konflikten festgelegt wurden, die aufgrund zahlreicher Hürden und Einschränkungen jedoch kein effektives Instrumentarium zu deren Beilegung bereitstellen. In der Bundesrepublik und der DDR unterlag die Beschäftigung mit der Thematik in Ministerien, Museen und Öffentlichkeit zwar unterschiedlichen Gegebenheiten, führte im Ergebnis aber zu sehr ähnlichen politischen, ethischen und juristischen Standpunkten und Strategien. 

Ellen Pupeter war zwischen Oktober 2019 und Juni 2024 als Doktorandin am DFG-Graduiertenkolleg „Identität und Erbe“ der Technischen Universität Berlin  und Bauhaus-Universität Weimar tätig. Am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung ist sie im Bereich Public History assoziiert.