Montagsdebatte „Macht und Erinnerung“.

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Fotocredit: Netzwerk Zeitgeschichte

Art der Veranstaltung
Diskussionsreihe
Datum
-

Eine Veranstaltungsreihe im Wintersemester 2024/2025 des Netzwerks Zeitgeschichte (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Humboldt-Universität zu Berlin und Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung 

Was haben Macht und Erinnerung miteinander zu tun? Wer macht Erinnerungs- und Geschichtspolitik? Wie werden Identitäten und Moralvorstellungen über den Rückgriff auf Geschichte konstruiert? Diese und weitere Fragen sollen an der Schnittstelle von Forschung, Erinnerungskultur und Öffentlichkeit bei der Veranstaltungsreihe „Montagsdebatte – Macht und Erinnerung“ im Wintersemester 2024/2025 an der Humboldt-Universität zu Berlin diskutiert werden.

Für die Diskussionsrunden konnten prominente Gäste aus Wissenschaft, Politik und Publizistik gewonnen werden. 

Die Veranstaltungen werden aufgezeichnet und später auf dem Portal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung abrufbar sein.


Zeit: 18:00-20:00 Uhr, Einlass ab 17:30 Uhr


21.10.24 – Geschichte und Moral

Leitfragen: Inwieweit prägen Vorstellungen von Moral Gesellschaften, die Erinnerung und die Geschichtsschreibung? Welche Nachwirkungen haben im Nationalsozialismus eingeübte „Moralvorstellungen“ bis in die Gegenwart und welche unterschiedlichen Ausprägungen lassen sich für West- und Ostdeutschland feststellen? Welche bereits überwunden geglaubten Denkweisen treten wieder auf? Welche Ansätze lassen sich entgegensetzen? 

Gäste: Habbo Knoch, Universität zu Köln / Anne Rabe, Berlin / Frank Trentmann, Birkbeck College, University of London

Moderation: Axel Drecoll, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

04.11.24 – Identität und Geschichte

Leitfragen: Welche Rolle spielen Identitäten und Identitätskonstruktionen in der Gesellschaft, der Erinnerung und Geschichtsschreibung? Ist Identitätspolitik ein Hindernis oder ein Katalysator für innovative Geschichtsschreibung und Erinnerungspraktiken? Wer darf für wen sprechen? Worin bestehen Potenziale queerer oder multikultureller Geschichten für die Überwindung binärer Oppositionen und linearer Narrative? 

Gäste: Mirjam Brusius, Deutsches Historisches Institut London / Insa Eschebach, Freie Universität Berlin / Martin Sabrow, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Moderation: Martin Lücke, Freie Universität Berlin

18.11.24 – Holocaust und (Post-)Kolonialismus

Leitfragen: Wie sind Holocaust und Kolonialismus als historische Phänomene einzuordnen, was verbindet und was unterscheidet sie? In welcher Hinsicht kann die Aufarbeitung des Kolonialismus von Erkenntnissen der Holocaustforschung und -vermittlung profitieren, und umgekehrt? Wie kann ein Austausch zwischen Holocaustforschung und postkolonialer Theorie gelingen, der über den „Historikerstreit 2.0“ hinausgeht? Wie ist mit Erinnerungskonkurrenzen umzugehen? 

Gäste: Sebastian Conrad, Freie Universität Berlin / Susann Lewerenz, KZ-Gedenkstätte Neuengamme / Rachel O’Sullivan, Institut für Zeitgeschichte München

Moderation: Stefanie Schüler-Springorum, Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin

02.12.24 – Geschichte und Rechtsradikalismus

Leitfragen: Welche Geschichtsnarrative nutzt die radikale Rechte zur Mobilisierung und wie kann in der Forschung, in den Gedenkstätten und durch die Zivilgesellschaft auf sie reagiert werden? Welche Bezüge setzt sie zum Nationalsozialismus, der alten Bundesrepublik und der DDR, und wie beeinflusst dies deren kritische Aufarbeitung? Wie lässt sich die demokratische, offene und multiperspektivisch geprägte Arbeit von Akteur:innen der Geschichtsaufarbeitung bei zunehmendem Druck von rechts aufrechterhalten? 

Gäste: Frank Bösch, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam / Gideon Botsch, Moses Mendelssohn Zentrum, Universität Potsdam / Heike Kleffner, Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V.

Moderation: Franka Maubach, Universität Bielefeld  

06.01.25 – Staat und Erinnerung 

Leitfragen: Mit welchen Mitteln steuert der deutsche Staat die Erinnerungskultur, welche neuen Entwicklungen zeichnen sich ab, etwa durch das 2024 entworfene Rahmenkonzept der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien? Inwieweit sind neue Förderimpulse von Bund und Ländern zulässig, und wo geht die Steuerung durch die öffentliche Finanzierung zu weit? Wie ist die deutsche Förderung und Gesetzgebung in der Geschichtskultur im europäischen Vergleich zu bewerten? 

Gäste: Norbert Frei, Friedrich-Schiller-Universität Jena / Andreas Görgen, Ministerialdirektor bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien / Elke Gryglewski, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten / Mirjam Zadoff, NS-Dokumentationszentrum München

Moderation: Irmgard Zündorf, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

20.01.25 – Staat und Geschichtsunterricht 

Leitfragen: Der Geschichtsunterricht erfüllt einander widersprechende Aufgaben: als staatliche Pflichtveranstaltung soll er Jugendliche in eine (deutsche) Geschichtskultur integrieren, als Anleitung zum selbstständigen historischen Denken soll er Lernvorgänge initiieren, die mit dem staatlichen Bildungsauftrag in Konflikt geraten können. Wie stellt sich dieses Spannungsverhältnis dar – aus Sicht der staatlichen Bildungsverwaltung, der universitären Geschichtsdidaktik, einer Theorie des Geschichtsunterrichts?

Gäste: Monika Fenn, Universität Potsdam / Frank Schweppenstette, Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e.V. / Holger Thünemann, Universität Münster 

Moderation: Thomas Sandkühler, Humboldt-Universität zu Berlin

Mehr Informationen hier.

 

Veranstaltungsort

Humboldt-Universität zu Berlin
Senatssaal im Hauptgebäude (1. OG)    
Unter den Linden 6
10117 Berlin

Kontakt und Anmeldung

18:00-20:00 Uhr, Einlass ab 17:30 Uhr

Eintritt kostenlos

Kontakt: netzwerk-zeitgeschichte [at] stiftung-bg [dot] de 
 

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