Das jüdische Auswandererlehrgut Groß-Breesen als überzeitlicher Referenzpunkt deutsch-jüdischer Lebenswege im 20. Jahrhundert. Flucht – Vernetzung – Neubeginn

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Das Projekt setzt sich mit dem nicht-zionistischen landwirtschaftlichen Ausbildungslehrgut Groß-Breesen im ehemaligen Niederschlesien auseinander. Dieses wurde Anfang des Jahres 1936 in Zusammenarbeit der Reichsvertretung der Juden in Deutschland, des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, des Bunds deutsch-jüdischer Jugend und weiteren deutsch-jüdischen Organisationen gegründet, um über die Ausbildung in Landwirtschaft, Gartenbau und Handwerk deutsch-jüdischen Jugendlichen die Emigration aus NS-Deutschland zu ermöglichen. Die Etablierung des Lehrgutes in ihrem zeithistorischen Kontext bildet den Ausgangspunkt meiner Untersuchung. Der Fokus jedoch liegt auf den weiteren Lebenswegen der Auszubildenden und dem sich, bedingt durch die erzwungene Emigration, zunehmend transnational aufspannenden Netzwerk der Ehemaligen, für das Groß-Breesen zum überzeitlichen Referenzpunkt wurde.

Über den biografienzentrierten Forschungszuschnitt sollen die Themenkomplexe Vertreibung, Flucht und Emigration mit dem Blick auf die unterschiedlichen, teils mehrfachen Neubeginne in eine transnationale Langzeitperspektive gestellt werden. Fragen nach der Bedeutsamkeit des sozialen Netzwerks und der medialen Kommunikation dieser deutsch-jüdischen Gemeinschaft sind dabei zentral. Zudem werden, ausgehend von Case-Studies, übergeordnete Fragen und Themenkomplexe der deutsch-jüdischen Geschichte im 20. Jahrhundert verhandelt. Das sich wandelnde Selbstverständnis deutscher Jüdinnen und Juden im Spannungsfeld der Kollektivsingulare „Judentum“ und „Deutschtum“ zieht sich als ein roter Faden durch die Geschichte der Breesner. Den diversen Verfolgungserfahrungen zum Trotz stellten sich für einige von ihnen auch Fragen nach einer Beteiligung am Wiederaufbau und einer möglichen Remigration nach Deutschland.

Wiebke Zeil

Leibniz Centre for Contemporary History Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

E-Mail: wiebke.zeil [at] zzf-potsdam.de

Forschung

Das jüdische Auswandererlehrgut Groß-Breesen als überzeitlicher Referenzpunkt deutsch-jüdischer Lebenswege im 20. Jahrhundert. Flucht – Vernetzung – Neubeginn

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Das Projekt setzt sich mit dem nicht-zionistischen landwirtschaftlichen Ausbildungslehrgut Groß-Breesen im ehemaligen Niederschlesien auseinander. Dieses wurde Anfang des Jahres 1936 in Zusammenarbeit der Reichsvertretung der Juden in Deutschland, des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, des Bunds deutsch-jüdischer Jugend und weiteren deutsch-jüdischen Organisationen gegründet, um über die Ausbildung in Landwirtschaft, Gartenbau und Handwerk deutsch-jüdischen Jugendlichen die Emigration aus NS-Deutschland zu ermöglichen. Die Etablierung des Lehrgutes in ihrem zeithistorischen Kontext bildet den Ausgangspunkt meiner Untersuchung. Der Fokus jedoch liegt auf den weiteren Lebenswegen der Auszubildenden und dem sich, bedingt durch die erzwungene Emigration, zunehmend transnational aufspannenden Netzwerk der Ehemaligen, für das Groß-Breesen zum überzeitlichen Referenzpunkt wurde.

Über den biografienzentrierten Forschungszuschnitt sollen die Themenkomplexe Vertreibung, Flucht und Emigration mit dem Blick auf die unterschiedlichen, teils mehrfachen Neubeginne in eine transnationale Langzeitperspektive gestellt werden. Fragen nach der Bedeutsamkeit des sozialen Netzwerks und der medialen Kommunikation dieser deutsch-jüdischen Gemeinschaft sind dabei zentral. Zudem werden, ausgehend von Case-Studies, übergeordnete Fragen und Themenkomplexe der deutsch-jüdischen Geschichte im 20. Jahrhundert verhandelt. Das sich wandelnde Selbstverständnis deutscher Jüdinnen und Juden im Spannungsfeld der Kollektivsingulare „Judentum“ und „Deutschtum“ zieht sich als ein roter Faden durch die Geschichte der Breesner. Den diversen Verfolgungserfahrungen zum Trotz stellten sich für einige von ihnen auch Fragen nach einer Beteiligung am Wiederaufbau und einer möglichen Remigration nach Deutschland.

Wiebke Zeil

Leibniz Centre for Contemporary History Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

E-Mail: wiebke.zeil [at] zzf-potsdam.de

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