Die russische Historikerin Ksenia Poluektova-Krimer kann mit einem Sacharow-Stipendium bis September 2024 weiter am ZZF forschen. Hier ist sie seit Sommer 2022 Gastwissenschaftlerin in der Abteilung: Kommunismus und Gesellschaft im Projekt "Perestroika von unten / Perestroika from Below”. Sie forscht zu Inszenierung von Geschichte und der Entwicklung historischer Debatten während der Perestroika. Die Wissenschaftlerin floh nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wegen ihres gesellschaftspolitischen und wissenschaftlichen Engagements im Sommer 2022 aus Moskau.
Erstmals hatten die Deutsche Sacharow Gesellschaft, die Ruhr-Universität Bochum und das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam Ende 2023 zwei Andrej-Sacharow-Stipendien für geistige Freiheit vergeben. Das zweite Stipendium erhielt der russische Wissenschaftler Mikhail Nemtsev. Er arbeitet in Bochum an einer philosophischen Neukonzipierung von kollektiver Schuld und Verantwortung. Die Entscheidung für die erstmals vergebenen Stipendien wurde von einer Jury aus Vertreter*innen der Familie Sacharow sowie der russischen und deutschen Zivilgesellschaft getroffen. Die Stipendien werden vom Auswärtigen Amt im Rahmen des Projekts „Wege zur Aufarbeitung von Krieg und Diktatur“ gefördert, das von der Deutschen Sacharow Gesellschaft umgesetzt wird.
Im Interview mit der Deutschen Sacharow Gesellschaft spricht Ksenia Krimer über ihre Arbeit am ZZF, Andrej Sacharow, Wissenschaft, und deren Bedeutung in und außerhalb von Kriegszeiten.
Interview mit Ksenia Krimer