Das seit dem seit dem Sommer 2004 am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam bearbeitete Projekt „Netzwerke lokaler Eliten in der DDR in den 1970er und 1980er Jahren“ zielt mit seinem Frageansatz auf die Funktionsweise jener lokalen Kooperationsbeziehungen, mit deren Hilfe unter den Bedingungen des Realsozialismus ein „Ressourcenhandel“ außerhalb der zentralisierten Planung organisiert wurde, um vor allem soziale Probleme in Betrieben und Wohnorten zu entschärfen oder zu lösen.
Nachdem im Juni 2005 ein erster Workshop zu diesem Themenkreis methodische Fragen ins Zentrum stellte, soll die Fortsetzung im Juli 2006 die empirischen Befunde stärker in den Mittelpunkt rücken.
Als Themenschwerpunkte sind vorgesehen:
* Demokratischer Zentralismus und Netzwerke: ein Funktionsdilemma?
* Handlungsdeterminanten: Lokale und regionale Milieus und Traditionen
* Fallbeispiele aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur
* Generalisierungen: Netzwerkphänomene im Vergleich
Das Forschungsinteresse richtet sich primär auf die Geschichte der DDR, doch sollen mit diesen thematischen Akzenten auch komparative Perspektiven auf ost- und westeuropäische Entwicklungen erschlossen werden. Beiträge zu dem einen oder anderen Schwerpunkt sind ebenso erwünscht wie andere, die diesen Problemen in komplexen Fallstudien aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur nachgehen.
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam
Dr. Annette Schuhmann ( schuhmann [at] zzf-pdm [dot] de )