Gender Spaces. Perspectives of Contemporary History

Im Zuge des spatial turn hat die Forschung Räume als sozial erzeugte Orte erkannt. Sie prägen Handlungen und Verhaltensweisen, sind zugleich aber deren Ergebnis dessen. Wichtige Impulse für ein solches Verständnis von Raum gehen von der Geschlechterforschung aus. Sie kann epochenübergreifend zeigen, dass Konflikte um Raum maßgeblich im Geschlechterverhältnis ausgetragen wurden, weil geschlechtsbedingte Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe mit geschlechtsspezifischen Raumzuweisungen (privat und öffentlich) korrespondieren. Die Erkenntnis, dass Geschlecht und Raum also nicht unabhängig voneinander zu denkende Kategorien sind, sondern einander bedingen und bestätigen, ist von der Zeitgeschichte bislang nur bedingt fruchtbar gemacht worden.

An dieser Stelle setzte die am 6. und 7.10.2022 am ZZF Potsdam stattfindende Tagung an. Sie nahm geschlechtsspezifische Praktiken der Raumaneignung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Blick. Zudem fragte sie danach, wie Raum durch soziale Akteur:innen geschlechtsspezifisch hergestellt und mit welchen Bedeutungen er versehen wurde, aber auch, welche strukturierenden Wirkungen Räume auf handelnde Individuen hatten. 

Veranstaltet von:
Annalisa Martin, Annelie Ramsbrock (Universität Greifswald)
Ronny Grundig, Laura Haßler, Elisabeth Kimmerle, Juliane Röleke (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, ZZF Potsdam)

 

 

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