im Verbundprojekt "Das mediale Erbe der DDR"
Private Fotoalben bilden einen wichtigen Bestandteil der biografischen Erinnerung von Menschen aus der ehemaligen DDR. Das Album bildet aber auch eine Schnittstelle zwischen der Sphäre des Privaten und des Öffentlichen. Es wird als Ego-Dokument und Ort des „Rückzugs ins Private“ mit dem Zeitgeschehen kontextualisiert und nach seinem politischen Gehalt befragt. Welche Spezifika lassen sich aus der privaten Fotografie heraus entwickeln im Hinblick auf die Aspekte Arbeitswelt, Reisen, Westbesuch, sozialistischer Prestigeprojekte und propagandistischer Großveranstaltungen sowie politischer Zäsuren und Ereignisse? Auch das Fotografieren selbst als soziale Praxis unter den Bedingungen der DDR wird näher beleuchtet. Mittels Oral History-Interviews soll gefragt werden, wie die Alben familiäre Ereignisse dokumentieren, generieren und Erinnerungen an das Leben in der DDR formen und bis heute erzählen.