Die Verlegung der Stolpersteine begann als künstlerische Intervention im öffentlichen Raum und ist heute mit 70.000 Stolpersteinen in 24 Ländern eines der größten dezentralen Denkmäler Europas. Sie gelten als stark in der Gesellschaft verankertes Erinnerungsprojekt, das weltweit Inspirationsquelle für ähnliche Vorhaben darstellt. Doch diese Entwicklung stößt nicht überall auf Zuspruch. Regelmäßig melden sich auch kritische Stimmen zu Wort. Sie fragen nach den Problemen partizipativer Erinnerungsformen und mahnen die Grenzen eines unreflektierten Mitmachprojektes in Hinblick auf eine nur mehr als entlastend wahrgenommene Vergangenheitsbewältigung an.
Durch eine internationale Konferenz sollten verschiedene Forschungsprojekte zur Rolle der Stolpersteine diskutiert werden. Im Rahmen des Projekts Stolpersteine wurde die Konferenz organisiert und begleitet. Die Ergebnisse sind in einer Publikation dokumentiert.
Projektergebnisse:
Die internationale Konferenz fand unter dem Titel "Steine des Anstoßes oder normiertes Ritual? Zur Rolle des Stolperstein-Projekts in den Erinnerungskonflikten der Gegenwart" am 21. und 22. Februar in Berlin statt. Veranstalter: Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin
mit Unterstützung der Stiftung – Spuren – Gunter Demnig und und des Vereins der Freunde und Förderer des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V.
Publikation
Silvija Kavčič/Thomas Schaarschmidt/Anna Warda/Irmgard Zündorf (Hrsg.): Steine des Anstoßes. Die Stolpersteine zwischen Akzeptanz, Transformation und Adaption, Metropol-Verlag, Berlin, 2021