Connected Skies, Contested Grounds: Air Travel and Refugee Movements in Twentieth Century Germany and Beyond

Beginn des Projektes
Oktober 2024

Habilitationsprojekt

Das Projekt widmet sich einer Geschichte von Luftwegen als Fluchtwegen. Ziel ist es, vom Blickpunkt Deutschland aus, die Rolle des Luftverkehrs in der Geschichte von Flucht- und Asylmigration von den Anfängen des kommerziellen Flugverkehrs und der Flucht vor dem Nationalsozialismus in den 1930er Jahren bis zu Süd-Nord-Fluchtbewegungen in der jüngeren Zeitgeschichte zu analysieren. Denn die Art und Weise, auf die sich Migrant:innen fortbewegten, die Infrastruktur und die Reisemittel, die sie nutzten sowie die Routen und Umwege, die sie nahmen, sind nicht nur Nebenschauplätze der Migrationsgeschichte. Sie sind ein eigenständiges historisches Thema und nicht zuletzt deshalb relevant, weil Fluchtrouten existenziell werden können. Am Ausgangspunkt des Projekts steht daher die Frage, wie das Entstehen einer neuen, vom Boden entkoppelten globalen Infrastruktur Flüchtlingsbewegungen beeinflusste? Welche Chancen, Schlupflöcher und Zugangswege boten Flugverbindungen? Und wo lagen ihre Grenzen? Wann und warum Flughäfen zu Orten der Migration und des Asylersuchens, aber auch zu Orten der Restriktion, der Zurückweisung, des Protests und der Aushandlung wurden, wird ebenfalls untersucht. Über die Migrations- und Mobilitätsgeschichte hinaus trägt das Projekt zur Zusammenführung von Globalgeschichte und zeithistorischer Forschung bei: Durch den transnationalen und auf Mobilität ausgerichteten Ansatz wird die Geschichte von Flucht und Migration in Deutschland, die bisher meist mit nationalem Blick geschrieben wurde, um einen europäischen und globalen Horizont erweitert.

Carolin-Liebisch
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Bildinfo

Foto: Sebastian Marin, Washington

Carolin Liebisch-Gümüş

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Email: carolin.liebisch [at] zzf-potsdam.de
Telefon: 0331/28991-80

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