Der Zugang zu Wissen und Technik avancierte im Kalten Krieg und im Prozess der Dekolonialisierung zu einer zentralen Ressource. Dabei ging es sowohl darum, durch einen privilegierten Zugang zu und den Transfer von Technik und Wissen substantiellen Einfluss auf die sich neu formierenden Staaten zu nehmen als auch um das mit der Unabhängigkeit der vormaligen Kolonien verknüpfte Versprechen, den Aufbau der eigenen Gesellschaften über die Teilhabe an technischem und wissenschaftlichem Knowhow aus Europa und Nordamerika aktiv gestalten zu können. Der Arbeitsbereich beschäftigt sich mit der Transformation kolonialer Asymmetrien und Mechanismen, die die global ungleiche Verteilung von Wissen und Technik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten. Ausgehend von der deutschen und europäischen Geschichte werden die epistemischen und praktischen Hierarchien bei der Produktion von Wissen bzw. technischen Innovationen untersucht, die rechtliche Regulierung des Zugangs zu Wissen und Technik sowie die Auswirkungen dieser Ungleichheiten auf die Gesellschaften des globalen Südens.
Wissen und Technik als umkämpfte Ressourcen
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Foto: Lee Holt