Von der Reform in die Krise. Der westdeutsche Wohlfahrtsstaat in der Großen Koalition und der sozialliberalen Ära

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Sozialpolitik interveniert längst nicht mehr nur in Notsituationen und prekäre Randlagen der Gesellschaft, sondern beeinflusst auf vielfältige Weise die Lebensverhältnisse der gesamten Bevölkerung. Das abgeschlossene Habilitationsprojekt richtete den Blick auf zwei markante Phasen der bundesdeutschen Sozialstaatsentwicklung: die Expansionsphase der 1960er und frühen 1970er Jahre, in der die Sozialpolitik sich im Zeichen zukunftsoptimistischen Machbarkeitsdenkens zu einer aktiven „Gesellschaftspolitik“ wandelte, und die Jahre „nach dem Boom“ seit der zweiten Hälfte der 1970er Jahre – eine Phase, in der steigende Arbeitslosigkeit, die Alterung der Gesellschaft und veränderte Geschlechterrollen die Spielräume und Prioritäten sozialpolitischen Handelns tiefgreifend veränderten und den Übergang zu einer Politik der Kostendämpfung und Konsolidierung bewirkten, die bis heute anhält. Die Studie setzte Aufstieg, Höhepunkt und Begrenzung der Sozialstaatsexpansion zueinander in Beziehung. Sie fragte nach den Modi und Möglichkeiten der Reform zentraler Institutionen unter den Bedingungen von Prosperität und Austerität sowie nach den langfristigen Folgen solcher Reformprozesse und untersuchte dazu Wissensordnungen, Akteurskonstellationen und soziale Folgen sozialpolitischer Entscheidungen. Damit leistet sie einen Beitrag zur Historisierung der Reformjahre der Bundesrepublik und hilft die Genese neuer Problemlagen zu erklären, die das Gesicht unserer Gegenwart prägen.

 

 

Publikationen:

- Von der Reform in die Krise. Der westdeutsche Wohlfahrtsstaat in der Großen Koalition und der Sozialliberalen Ära (Geschichte der Gegenwart, Bd. 12), im Druck, erscheint Göttingen 2019

- Der entfaltete Sozialstaat und die Wiedervereinigung, in: Ulrich Becker/Stephan Leibfried/Peter Masuch/Wolfgang Spellbrink (Hg.), Sozialrecht und Sozialpolitik: Grundlagen und Herausforderungen des deutschen Sozialstaats. 60 Jahre Bundessozialgericht, Göttingen 2014, S. 161-179 (zus. mit Christiane Kuller).

- Sozialpolitik nach dem Wirtschaftswunder, in: Bernd Rother (Hg.), Willy Brandt. Neue Fragen, neue Erkenntnisse, Bonn 2011, 207-218.

- Umbau am „Modell Deutschland“. Sozialer Wandel, ökonomische Krise und wohlfahrtsstaatliche Reformpolitik in der Bundesrepublik Deutschland „nach dem Boom“, in: Journal of Modern European History 9 (2011), S. 215-240.

- Der bedrängte Wohlfahrtsstaat. Deutsche und europäische Perspektiven auf die Sozialpolitik der 1970er-Jahre, in: Archiv für Sozialgeschichte 47 (2007), S. 103-136.

Priv.-Doz. Dr. Winfried Süß

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Büro: Am Neuen Markt 1, Raum 0.17a
Tel.: 0331/28991-71
Fax: 0331/28991-40

E-Mail: suess [at] zzf-potsdam.de

Forschung

Von der Reform in die Krise. Der westdeutsche Wohlfahrtsstaat in der Großen Koalition und der sozialliberalen Ära

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Sozialpolitik interveniert längst nicht mehr nur in Notsituationen und prekäre Randlagen der Gesellschaft, sondern beeinflusst auf vielfältige Weise die Lebensverhältnisse der gesamten Bevölkerung. Das abgeschlossene Habilitationsprojekt richtete den Blick auf zwei markante Phasen der bundesdeutschen Sozialstaatsentwicklung: die Expansionsphase der 1960er und frühen 1970er Jahre, in der die Sozialpolitik sich im Zeichen zukunftsoptimistischen Machbarkeitsdenkens zu einer aktiven „Gesellschaftspolitik“ wandelte, und die Jahre „nach dem Boom“ seit der zweiten Hälfte der 1970er Jahre – eine Phase, in der steigende Arbeitslosigkeit, die Alterung der Gesellschaft und veränderte Geschlechterrollen die Spielräume und Prioritäten sozialpolitischen Handelns tiefgreifend veränderten und den Übergang zu einer Politik der Kostendämpfung und Konsolidierung bewirkten, die bis heute anhält. Die Studie setzte Aufstieg, Höhepunkt und Begrenzung der Sozialstaatsexpansion zueinander in Beziehung. Sie fragte nach den Modi und Möglichkeiten der Reform zentraler Institutionen unter den Bedingungen von Prosperität und Austerität sowie nach den langfristigen Folgen solcher Reformprozesse und untersuchte dazu Wissensordnungen, Akteurskonstellationen und soziale Folgen sozialpolitischer Entscheidungen. Damit leistet sie einen Beitrag zur Historisierung der Reformjahre der Bundesrepublik und hilft die Genese neuer Problemlagen zu erklären, die das Gesicht unserer Gegenwart prägen.

 

 

Publikationen:

- Von der Reform in die Krise. Der westdeutsche Wohlfahrtsstaat in der Großen Koalition und der Sozialliberalen Ära (Geschichte der Gegenwart, Bd. 12), im Druck, erscheint Göttingen 2019

- Der entfaltete Sozialstaat und die Wiedervereinigung, in: Ulrich Becker/Stephan Leibfried/Peter Masuch/Wolfgang Spellbrink (Hg.), Sozialrecht und Sozialpolitik: Grundlagen und Herausforderungen des deutschen Sozialstaats. 60 Jahre Bundessozialgericht, Göttingen 2014, S. 161-179 (zus. mit Christiane Kuller).

- Sozialpolitik nach dem Wirtschaftswunder, in: Bernd Rother (Hg.), Willy Brandt. Neue Fragen, neue Erkenntnisse, Bonn 2011, 207-218.

- Umbau am „Modell Deutschland“. Sozialer Wandel, ökonomische Krise und wohlfahrtsstaatliche Reformpolitik in der Bundesrepublik Deutschland „nach dem Boom“, in: Journal of Modern European History 9 (2011), S. 215-240.

- Der bedrängte Wohlfahrtsstaat. Deutsche und europäische Perspektiven auf die Sozialpolitik der 1970er-Jahre, in: Archiv für Sozialgeschichte 47 (2007), S. 103-136.

Priv.-Doz. Dr. Winfried Süß

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Büro: Am Neuen Markt 1, Raum 0.17a
Tel.: 0331/28991-71
Fax: 0331/28991-40

E-Mail: suess [at] zzf-potsdam.de

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