Die Sondersammlungen im ZZF

Simone Barck (1944–2007), Literaturwissenschaftlerin, Historikerin, mit den Schwerpunkten sowjetisches Exil, Antifaschismus, Literaturgeschichte der DDR, war seit 1992 Mitarbeiterin im späteren ZZF. Die Sammlung umfasst ihren wissenschaftlichen Nachlass sowie ihre aus 2071 Bänden bestehende Handbibliothek.

 

Peter Bender (1923–2008), Historiker, Journalist. Im Juni 2016 übernahm das ZZF 70 Bücher sowie mehrere Jahrgänge des Deutschlands-Archivs und des Europa-Archivs aus der Bibliothek von Peter Bender. Die übernommene Literatur spiegelt seine Interessensgebiete wider. Es handelt sich vor allem um Bücher zur deutsch-deutschen und osteuropäischen Zeitgeschichte sowie zum Kalten Krieg. mehr

Im Zentrum von Benders journalistischer und publizistischer Tätigkeit standen der Ost-West-Konflikt und dabei insbesondere Fragen der deutschen Teilung. Er arbeitete als Redakteur beim Sender Freies Berlin und beim WDR, ab 1970 als Korrespondent in Berlin und schrieb für die „Zeit“, den „Monat“ und den „Merkur“. Als enger Vertrauter Egon Bahrs gilt er als einer der Wegbereiter der Neuen Ostpolitik Willy Brandts in den 1960er- und 1970er Jahren. Er setzte sich für eine Liberalisierung in der DDR und eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR ein. Bender veröffentlichte mehrere Werke zu einer gesamtdeutschen Geschichtsschreibung, in der beide Staaten gleichberechtigt nebeneinander stehen. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen gehören „Offensive Entspannung“ (1964), „Zehn Gründe für die Anerkennung der DDR“ (1968), „Die Ostpolitik Willy Brandts“ (1972), „Das Ende des ideologischen Zeitalters“ (1981), „Neue Ostpolitik – vom Mauerbau bis zum Moskauer Vertrag“ (1986), „Deutsche Parallelen“ (1989), „Was war die DDR – was bleibt von ihr“ (1992), „Episode oder Epoche" (1996), „Weltmacht Amerika – Das neue Rom“ (2003) sowie „Deutschlands Wiederkehr. Eine ungeteilte Nachkriegsgeschichte 1945 – 1990“ (2007).

 

Thomas Beutelschmidt hat dem ZZF im Jahr 2016 78 Bände zu den Themen Vergangenheitsbewältigung sowie Berufsverbote in der alten Bundesrepublik überlassen. Dabei handelt es sich zum Teil um graue Literatur, das heißt um Publikationen, die nicht auf dem offiziellen Buchmarkt erschienen sind.mehr

Thomas Beutelschmidt (*1953), Medienhistoriker und Politologe, war von 2011 bis 2014 am ZZF Leiter des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts „Grenzüberschreitungen. Internationaler Programmaustausch als interkulturelle Kommunikation zwischen West- und Osteuropa am Beispiel des DDR-Fernsehens“. Seither ist er am ZZF als wissenschaftlicher Mitarbeiter assoziiert.

 

Klaus Bölling (1928–2014), Journalist, Regierungssprecher der sozialliberalen Koalition (1974–1982) und von 1981 bis 1982 Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ostberlin. Das ZZF hat 2015 507 Bände seiner Bibliothek in den Bestand übernommen. Neben zahlreichen populären Politikerbiografien enthält der Bestand vor allem Literatur zum Pressewesen und zum Ost-West-Konflikt.

 

Clemens Burrichter (1932–2012), Historiker und Soziologe, promovierte 1967 mit einer Arbeit über "Fernsehen und Demokratie". Seit 1968 war er stellvertrender Direktor, seit 1980 Direktor des Instituts für Gesellschaft und Wissenschaft, seit 1990 zudem Honorarprofessor an der Universität Erlangen-Nürnberg. Im Jahr 2012 übernahm das ZZF die Nachlassbibliothek Burrichters, die seit 2019 erschlossen zur Verfügung steht.

 

Christian Domnitz (1975–2015), Historiker, Osteuropaforscher, Journalist, war von 2004 bis 2007 im Projektverbund „Europa im Ostblock. Vorstellungswelten und Kommunikationsräume im Wandel“ am ZZF tätig. Das ZZF hat 2018 Teile seiner Arbeitsbibliothek übernommen, die sein Forschungsinteresse, Europa aus osteuropäischer Perspektive zu untersuchen, spiegelt. Entsprechend enthält die Sammlung auch Forschungsliteratur in polnischer und tschechischer Sprache. mehr

Christian Domnitz studierte von 1995 bis 2003 an der Humboldt Universität zu Berlin Geschichte, Politik und Volkswirtschaft sowie Publizistik. Zusammen mit José M. Faraldo und Paulina Gulińska-Jurgiel gab er 2008 das Buch „Europa im Ostblock. Vorstellungen und Diskurse (1945–1991) / Europe in the Eastern Bloc. Imaginations and Discourses“ heraus, das aus seiner Projekttätigkeit am ZZF entstand. 2011 promovierte er an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder mit summa cum laude. Die „Hinwendung nach Europa. Neuorientierung und Öffentlichkeitswandel im Staatssozialismus 1975-1989“ erschien 2015. Im Oktober 2015 erhielt er ein Jahresstipendium des Deutschen Historischen Instituts Warschau, um sich seinem PostDoc-Projekt „Gute Zeiten. Positive historische Referenzen im Vergleich“ zu widmen, das die Erinnerung an das „Wirtschaftswunder“ in der Bundesrepublik der 1950er Jahre der an die Gierek-Zeit in Polen gegenüberstellt.

 

Fritz Klein (1924–2011) bekleidete wichtige Posten in der DDR-Geschichtswissenschaft und wirkte zugleich weit über ihre Grenzen hinaus. Als Mitautor des „Lehrbuchs für deutsche Geschichte“ schrieb er an der historischen Meistererzählung der DDR mit und setzte sich zugleich für die fachliche Emanzipation von der politischen Bevormundung ein. Nach 1989 engagierte er sich in der DDR-Aufarbeitung mit dem kritischen Blick eines Historikers, der in Ost und West gleichermaßen zu Hause war. 2021 hat das ZZF 111 Bände aus der Arbeitsbibliothek von Fritz Klein übernommen.

 

Friedrich Knilli (1930–2022), Medienwissenschaftler. Schwerpunkte: Hörspiele, Darstellung jüdischer Menschen in den Medien, Medienberatung. In der Sammlung enthalten sind rund 2.400 Audio- und Video-Aufnahmen zu den Themenbereichen Rundfunkgeschichte, Medientheorie und Rezeptionsforschung. Dies umfasst insbesondere Interviews und Diskussionen zur Rezeption der TV-Serie „Holocaust“ (1978) und dem Spielfilm „Jud Süß“ (1940). Ferner enthält die Sammlung zahlreiche Aufnahmen von Hörspielen, Literaturverfilmungen, Dokumentationen, TV-Serien, TV-Unterhaltungsshows und Nachrichtensendungen aus den USA, Deutschland und Großbritannien. Die Sammlung ist in einer gesonderten Datenbank erfasst, die in der Bibliothek einsehbar ist.

 

Jochen Laufer (1956–2016), Historiker, gehörte zur ersten Generation der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des ZZF. Nach seinem plötzlichen Tod übernahm das ZZF 265 Bände seiner Arbeitsbibliothek, die sich schwerpunktmäßig mit den deutsch-russischen Beziehungen beschäftigt und Jochen Laufers Arbeit an einer umfassenden Quellenedition zur UdSSR und der deutschen Frage zwischen 1941 und 1953 spiegelt.

 

Thomas Nipperdey (1927–1992), Historiker. Sein dreibändiges Werk „Deutsche Geschichte 1800–1918“ (erschienen 1983–1992) gilt als Standardwerk der Neueren Geschichte. Nipperdey lehrte als Professor seit 1963 an der Technischen Hochschule Karlsruhe, bevor er 1967 an die Freie Universität Berlin berufen wurde. 1971 wechselte er an die LMU München. Er galt in den Siebzigerjahren als einer der führenden Neuzeithistoriker und Kritiker der Studentenproteste. 1993 kaufte die Universität Potsdam die 2120 Bände umfassende Nachlassbibliothek Nipperdeys an, die seither im ZZF als Dauerleihgabe der Öffentlichkeit als Präsenzbestand zur Verfügung steht.

 

Kurt Schilde (*1947), Historiker und Soziologe, forscht vor allem über den Nationalsozialismus und die Erinnerungskultur zum Nationalsozialismus. Im Jahr 2018 übernahm das ZZF 120 Bände aus seiner Arbeitsbibliothek, die den Bestand der ZZF-Bibliothek zur Mediengeschichte des Nationalsozialismus und zur cineastischen Aufarbeitung der NS-Zeit, vor allem zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des NS-Propagandafilms "Hitlerjunge Quex" ergänzen.mehr

In den 1980er und 1990er Jahren war Kurt Schilde im Heimatmuseum Tempelhof, wo er ein Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus des Bezirks Tempelhof erstellte, und in der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz angestellt. Nach seiner Promotion 1994 arbeitete er am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, seit 1999 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen tätig, zuletzt im Forschungsprojekt "Geschichte der Sozialen Arbeit in Osteuropa" (1900–1960).

 

 

Reiner Zilkenat (1958–2020), Historiker, forschte schwerpunktmäßig zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung sowie zur Weimarer Republik und dem Aufstieg der NSDAP. Die 2020 aus dem Nachlass übernommenen 103 Bände zur Weltwirtschaft, zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und zur Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland, zu Fragen des Verhältnisses von Sozialismus und Kapitalismus sowie nach 1990 zur Aufarbeitung der DDR spiegeln seine darüber hinausgehenden vielfältigen Interessen.

 

Das Biographische Archiv des Instituts für Internationale Politik und Wirtschaft enthält in mehr als 4.000 Ordnern Zeitungsausschnitte zu ca. 30.000 Personen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft der beiden deutschen Staaten aus dem Zeitraum von 1946 bis 1992.

 

Radio Free Europe ist ein Rundfunksender, der Hörfunkprogramme in 28 osteuropäischen, vorderasiatischen und zentralasiatischen Sprachen produziert und diese Programme hauptsächlich auf Kurzwelle ausstrahlt. Vor allem während des Kalten Krieges war er ein Propagandainstrument, um HörerInnen in den sozialistischen Ländern mit Nachrichten aus westlichen Ländern zu versorgen. Das ZZF hat 2015 130 Ordner mit Dokumenten aus den Jahren 1969 bis 1989 als Schenkung übernommen. Dieser wertvolle Quellenbestand enthält, unterteilt in 35 Reihen, Hintergrund- und Lageberichte sowie Presseübersichten aus den sozialistischen Ländern.

 

Die Sondersammlungen können zu den Öffnungszeiten in der Bibliothek des ZZF eingesehen, jedoch nicht ausgeliehen werden. Um Anmeldung wird gebeten.

Info

Die Sondersammlungen im ZZF

Simone Barck (1944–2007), Literaturwissenschaftlerin, Historikerin, mit den Schwerpunkten sowjetisches Exil, Antifaschismus, Literaturgeschichte der DDR, war seit 1992 Mitarbeiterin im späteren ZZF. Die Sammlung umfasst ihren wissenschaftlichen Nachlass sowie ihre aus 2071 Bänden bestehende Handbibliothek.

 

Peter Bender (1923–2008), Historiker, Journalist. Im Juni 2016 übernahm das ZZF 70 Bücher sowie mehrere Jahrgänge des Deutschlands-Archivs und des Europa-Archivs aus der Bibliothek von Peter Bender. Die übernommene Literatur spiegelt seine Interessensgebiete wider. Es handelt sich vor allem um Bücher zur deutsch-deutschen und osteuropäischen Zeitgeschichte sowie zum Kalten Krieg. mehr

Im Zentrum von Benders journalistischer und publizistischer Tätigkeit standen der Ost-West-Konflikt und dabei insbesondere Fragen der deutschen Teilung. Er arbeitete als Redakteur beim Sender Freies Berlin und beim WDR, ab 1970 als Korrespondent in Berlin und schrieb für die „Zeit“, den „Monat“ und den „Merkur“. Als enger Vertrauter Egon Bahrs gilt er als einer der Wegbereiter der Neuen Ostpolitik Willy Brandts in den 1960er- und 1970er Jahren. Er setzte sich für eine Liberalisierung in der DDR und eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR ein. Bender veröffentlichte mehrere Werke zu einer gesamtdeutschen Geschichtsschreibung, in der beide Staaten gleichberechtigt nebeneinander stehen. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen gehören „Offensive Entspannung“ (1964), „Zehn Gründe für die Anerkennung der DDR“ (1968), „Die Ostpolitik Willy Brandts“ (1972), „Das Ende des ideologischen Zeitalters“ (1981), „Neue Ostpolitik – vom Mauerbau bis zum Moskauer Vertrag“ (1986), „Deutsche Parallelen“ (1989), „Was war die DDR – was bleibt von ihr“ (1992), „Episode oder Epoche" (1996), „Weltmacht Amerika – Das neue Rom“ (2003) sowie „Deutschlands Wiederkehr. Eine ungeteilte Nachkriegsgeschichte 1945 – 1990“ (2007).

 

Thomas Beutelschmidt hat dem ZZF im Jahr 2016 78 Bände zu den Themen Vergangenheitsbewältigung sowie Berufsverbote in der alten Bundesrepublik überlassen. Dabei handelt es sich zum Teil um graue Literatur, das heißt um Publikationen, die nicht auf dem offiziellen Buchmarkt erschienen sind.mehr

Thomas Beutelschmidt (*1953), Medienhistoriker und Politologe, war von 2011 bis 2014 am ZZF Leiter des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts „Grenzüberschreitungen. Internationaler Programmaustausch als interkulturelle Kommunikation zwischen West- und Osteuropa am Beispiel des DDR-Fernsehens“. Seither ist er am ZZF als wissenschaftlicher Mitarbeiter assoziiert.

 

Klaus Bölling (1928–2014), Journalist, Regierungssprecher der sozialliberalen Koalition (1974–1982) und von 1981 bis 1982 Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ostberlin. Das ZZF hat 2015 507 Bände seiner Bibliothek in den Bestand übernommen. Neben zahlreichen populären Politikerbiografien enthält der Bestand vor allem Literatur zum Pressewesen und zum Ost-West-Konflikt.

 

Clemens Burrichter (1932–2012), Historiker und Soziologe, promovierte 1967 mit einer Arbeit über "Fernsehen und Demokratie". Seit 1968 war er stellvertrender Direktor, seit 1980 Direktor des Instituts für Gesellschaft und Wissenschaft, seit 1990 zudem Honorarprofessor an der Universität Erlangen-Nürnberg. Im Jahr 2012 übernahm das ZZF die Nachlassbibliothek Burrichters, die seit 2019 erschlossen zur Verfügung steht.

 

Christian Domnitz (1975–2015), Historiker, Osteuropaforscher, Journalist, war von 2004 bis 2007 im Projektverbund „Europa im Ostblock. Vorstellungswelten und Kommunikationsräume im Wandel“ am ZZF tätig. Das ZZF hat 2018 Teile seiner Arbeitsbibliothek übernommen, die sein Forschungsinteresse, Europa aus osteuropäischer Perspektive zu untersuchen, spiegelt. Entsprechend enthält die Sammlung auch Forschungsliteratur in polnischer und tschechischer Sprache. mehr

Christian Domnitz studierte von 1995 bis 2003 an der Humboldt Universität zu Berlin Geschichte, Politik und Volkswirtschaft sowie Publizistik. Zusammen mit José M. Faraldo und Paulina Gulińska-Jurgiel gab er 2008 das Buch „Europa im Ostblock. Vorstellungen und Diskurse (1945–1991) / Europe in the Eastern Bloc. Imaginations and Discourses“ heraus, das aus seiner Projekttätigkeit am ZZF entstand. 2011 promovierte er an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder mit summa cum laude. Die „Hinwendung nach Europa. Neuorientierung und Öffentlichkeitswandel im Staatssozialismus 1975-1989“ erschien 2015. Im Oktober 2015 erhielt er ein Jahresstipendium des Deutschen Historischen Instituts Warschau, um sich seinem PostDoc-Projekt „Gute Zeiten. Positive historische Referenzen im Vergleich“ zu widmen, das die Erinnerung an das „Wirtschaftswunder“ in der Bundesrepublik der 1950er Jahre der an die Gierek-Zeit in Polen gegenüberstellt.

 

Fritz Klein (1924–2011) bekleidete wichtige Posten in der DDR-Geschichtswissenschaft und wirkte zugleich weit über ihre Grenzen hinaus. Als Mitautor des „Lehrbuchs für deutsche Geschichte“ schrieb er an der historischen Meistererzählung der DDR mit und setzte sich zugleich für die fachliche Emanzipation von der politischen Bevormundung ein. Nach 1989 engagierte er sich in der DDR-Aufarbeitung mit dem kritischen Blick eines Historikers, der in Ost und West gleichermaßen zu Hause war. 2021 hat das ZZF 111 Bände aus der Arbeitsbibliothek von Fritz Klein übernommen.

 

Friedrich Knilli (1930–2022), Medienwissenschaftler. Schwerpunkte: Hörspiele, Darstellung jüdischer Menschen in den Medien, Medienberatung. In der Sammlung enthalten sind rund 2.400 Audio- und Video-Aufnahmen zu den Themenbereichen Rundfunkgeschichte, Medientheorie und Rezeptionsforschung. Dies umfasst insbesondere Interviews und Diskussionen zur Rezeption der TV-Serie „Holocaust“ (1978) und dem Spielfilm „Jud Süß“ (1940). Ferner enthält die Sammlung zahlreiche Aufnahmen von Hörspielen, Literaturverfilmungen, Dokumentationen, TV-Serien, TV-Unterhaltungsshows und Nachrichtensendungen aus den USA, Deutschland und Großbritannien. Die Sammlung ist in einer gesonderten Datenbank erfasst, die in der Bibliothek einsehbar ist.

 

Jochen Laufer (1956–2016), Historiker, gehörte zur ersten Generation der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des ZZF. Nach seinem plötzlichen Tod übernahm das ZZF 265 Bände seiner Arbeitsbibliothek, die sich schwerpunktmäßig mit den deutsch-russischen Beziehungen beschäftigt und Jochen Laufers Arbeit an einer umfassenden Quellenedition zur UdSSR und der deutschen Frage zwischen 1941 und 1953 spiegelt.

 

Thomas Nipperdey (1927–1992), Historiker. Sein dreibändiges Werk „Deutsche Geschichte 1800–1918“ (erschienen 1983–1992) gilt als Standardwerk der Neueren Geschichte. Nipperdey lehrte als Professor seit 1963 an der Technischen Hochschule Karlsruhe, bevor er 1967 an die Freie Universität Berlin berufen wurde. 1971 wechselte er an die LMU München. Er galt in den Siebzigerjahren als einer der führenden Neuzeithistoriker und Kritiker der Studentenproteste. 1993 kaufte die Universität Potsdam die 2120 Bände umfassende Nachlassbibliothek Nipperdeys an, die seither im ZZF als Dauerleihgabe der Öffentlichkeit als Präsenzbestand zur Verfügung steht.

 

Kurt Schilde (*1947), Historiker und Soziologe, forscht vor allem über den Nationalsozialismus und die Erinnerungskultur zum Nationalsozialismus. Im Jahr 2018 übernahm das ZZF 120 Bände aus seiner Arbeitsbibliothek, die den Bestand der ZZF-Bibliothek zur Mediengeschichte des Nationalsozialismus und zur cineastischen Aufarbeitung der NS-Zeit, vor allem zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des NS-Propagandafilms "Hitlerjunge Quex" ergänzen.mehr

In den 1980er und 1990er Jahren war Kurt Schilde im Heimatmuseum Tempelhof, wo er ein Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus des Bezirks Tempelhof erstellte, und in der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz angestellt. Nach seiner Promotion 1994 arbeitete er am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, seit 1999 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen tätig, zuletzt im Forschungsprojekt "Geschichte der Sozialen Arbeit in Osteuropa" (1900–1960).

 

 

Reiner Zilkenat (1958–2020), Historiker, forschte schwerpunktmäßig zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung sowie zur Weimarer Republik und dem Aufstieg der NSDAP. Die 2020 aus dem Nachlass übernommenen 103 Bände zur Weltwirtschaft, zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und zur Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland, zu Fragen des Verhältnisses von Sozialismus und Kapitalismus sowie nach 1990 zur Aufarbeitung der DDR spiegeln seine darüber hinausgehenden vielfältigen Interessen.

 

Das Biographische Archiv des Instituts für Internationale Politik und Wirtschaft enthält in mehr als 4.000 Ordnern Zeitungsausschnitte zu ca. 30.000 Personen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft der beiden deutschen Staaten aus dem Zeitraum von 1946 bis 1992.

 

Radio Free Europe ist ein Rundfunksender, der Hörfunkprogramme in 28 osteuropäischen, vorderasiatischen und zentralasiatischen Sprachen produziert und diese Programme hauptsächlich auf Kurzwelle ausstrahlt. Vor allem während des Kalten Krieges war er ein Propagandainstrument, um HörerInnen in den sozialistischen Ländern mit Nachrichten aus westlichen Ländern zu versorgen. Das ZZF hat 2015 130 Ordner mit Dokumenten aus den Jahren 1969 bis 1989 als Schenkung übernommen. Dieser wertvolle Quellenbestand enthält, unterteilt in 35 Reihen, Hintergrund- und Lageberichte sowie Presseübersichten aus den sozialistischen Ländern.

 

Die Sondersammlungen können zu den Öffnungszeiten in der Bibliothek des ZZF eingesehen, jedoch nicht ausgeliehen werden. Um Anmeldung wird gebeten.

Info