Judith Keilbach, Irmgard Zündorf

DVD: Eichmann im Kalten Krieg. Die deutsch-deutsche Berichterstattung über den Eichmann-Prozess

Der Film - Laufzeit ca. 223 Miuten - dokumentiert die deutsch-deutsche Medienberichterstattung über den Eichmann-Prozess.

Während des Zweiten Weltkriegs organisierte Adolf Eichmann an zentraler Stelle im Reichsicherheitshauptamt die Verfolgung, Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung Europas. 1961 wurde ihm in Jerusalem der Prozess gemacht, der mit dem Todesurteil gegen den Angeklagten endete.
Besonders genau wurde der Prozess auch in den beiden deutschen Staaten beobachtet, in denen die Verhandlung auch vor dem Hintergrund der Systemkonkurrenz und der jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Gemengelage diskutiert wurde. Während im Westen die behauptete Läuterung der bundesrepublikanischen Gesellschaft und die Beziehungen zum Staat Israel im Vordergrund standen, versuchte die DDR den Prozess in eine Anklage gegen die angeblich noch von Nazi-Eliten durchsetzte Bonner Republik umzudeuten. Diese Edition versammelt im Zuge der damaligen Berichterstattung entstandene Fernsehbeiträge aus Ost und West und zeichnet die Debatten rund um diesen historischen Prozess vor dem Hintergrund des Kalten Krieges nach.

Herausgeberinnen des Films sind die Historikerin Irmgard Zündorf, die am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Foschung Potsdam den Bereich Public History leitet, und die Medienwissenschaftlerin Judith Keilbach (Universität Utrecht). Unter ihrer Leitung werteten vier Studentinnen des Studiengangs Master Public History (FU Berlin/ZZF Potsdam) ost- und westdeutsche Printmedien, Beiträge aus Nachrichtensendungen sowie Spiel- und Dokumentarfilme aus den Jahren 1961/62 aus und stellten Hintergrundinformationen zusammen. Dabei hinterfragten sie: Welche Aufnahmen wurden von den deutschen Medien in Ost und West für die Berichterstattung ausgewählt, wie wurden sie kommentiert und kontextualisiert? Und wie wurden sie schließlich benutzt, um auf das jeweils andere Deutschland einzugehen? Das von den Studentinnen ausgewählte und spannend zusammengestellte Material aus TV und Presse veranschaulicht die Zuspitzung des deutsch-deutschen Konflikts und die Rhetorik des Kalten Krieges.

Die im Mai 2021 bei absolut Medien erschienene DVD ist nun auch über die Bundeszentrale für politische Bildung erhältlich, Bestellnummer 10753.


Band: Schriftenreihe, Bd. 10753
Ort: Bonn
Jahr: 2022
Verlag: Bundeszentrale für politische Bildung
Seiten: Laufzeit ca. 223 Minuten
Publikationen
Judith Keilbach, Irmgard Zündorf

DVD: Eichmann im Kalten Krieg. Die deutsch-deutsche Berichterstattung über den Eichmann-Prozess

Der Film - Laufzeit ca. 223 Miuten - dokumentiert die deutsch-deutsche Medienberichterstattung über den Eichmann-Prozess.

Während des Zweiten Weltkriegs organisierte Adolf Eichmann an zentraler Stelle im Reichsicherheitshauptamt die Verfolgung, Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung Europas. 1961 wurde ihm in Jerusalem der Prozess gemacht, der mit dem Todesurteil gegen den Angeklagten endete.
Besonders genau wurde der Prozess auch in den beiden deutschen Staaten beobachtet, in denen die Verhandlung auch vor dem Hintergrund der Systemkonkurrenz und der jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Gemengelage diskutiert wurde. Während im Westen die behauptete Läuterung der bundesrepublikanischen Gesellschaft und die Beziehungen zum Staat Israel im Vordergrund standen, versuchte die DDR den Prozess in eine Anklage gegen die angeblich noch von Nazi-Eliten durchsetzte Bonner Republik umzudeuten. Diese Edition versammelt im Zuge der damaligen Berichterstattung entstandene Fernsehbeiträge aus Ost und West und zeichnet die Debatten rund um diesen historischen Prozess vor dem Hintergrund des Kalten Krieges nach.

Herausgeberinnen des Films sind die Historikerin Irmgard Zündorf, die am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Foschung Potsdam den Bereich Public History leitet, und die Medienwissenschaftlerin Judith Keilbach (Universität Utrecht). Unter ihrer Leitung werteten vier Studentinnen des Studiengangs Master Public History (FU Berlin/ZZF Potsdam) ost- und westdeutsche Printmedien, Beiträge aus Nachrichtensendungen sowie Spiel- und Dokumentarfilme aus den Jahren 1961/62 aus und stellten Hintergrundinformationen zusammen. Dabei hinterfragten sie: Welche Aufnahmen wurden von den deutschen Medien in Ost und West für die Berichterstattung ausgewählt, wie wurden sie kommentiert und kontextualisiert? Und wie wurden sie schließlich benutzt, um auf das jeweils andere Deutschland einzugehen? Das von den Studentinnen ausgewählte und spannend zusammengestellte Material aus TV und Presse veranschaulicht die Zuspitzung des deutsch-deutschen Konflikts und die Rhetorik des Kalten Krieges.

Die im Mai 2021 bei absolut Medien erschienene DVD ist nun auch über die Bundeszentrale für politische Bildung erhältlich, Bestellnummer 10753.


Band: Schriftenreihe, Bd. 10753
Ort: Bonn
Jahr: 2022
Verlag: Bundeszentrale für politische Bildung
Seiten: Laufzeit ca. 223 Minuten
Publikationen