Darius Muschiol schließt erfolgreich seine Promotion zu rechtsterroristischen Akteuren in der alten Bundesrepublik ab

07.02.2024

Darius Muschiol hat am 31. Januar 2024 seine Dissertationsschrift „Einzeltäter? Rechtsterroristische Akteure in der alten Bundesrepublik“ an der Universität Potsdam erfolgreich verteidigt. Die Betreuer Prof. Dr. Frank Bösch (ZZF Potsdam/Universität Potsdam) und Apl. Prof. Dr. Gideon Botsch (Moses Mendelssohn Zentrum/Universität Potsdam) vergaben magna cum laude für die Studie. Besonders hoben sie dabei die breite Quellengrundlage und Detailfülle, insbesondere in Form umfangreicher Auswertungen von Sicherheits- und Gerichtsquellen, hervor.

Die Arbeit legt die Bagatellisierung rechten Terrors durch politische und gesellschaftliche Personen(gruppen) dar. Zugleich konnte nachgewiesen werden, dass vor 1990 drei Phasen von rechtsextremem Terrorismus auftraten, deren Akteure von unterschiedlichen Deutschland-Bildern geprägt waren. Die zahlreichen internationalen Vernetzungen wurden von Darius Muschiol ebenso nachvollzogen, wie der Radikalisierungsprozess der Akteure, der sich vornehmlich innerhalb der rechtsextremen Szene vollzog.
In der Studie konnte er zudem sechs zentrale Feindbilder ausmachen, die den Rechtsterrorismus zu unterschiedlichen Zeiten prägten. Dabei anlysierte Muschiol zahlreiche bislang kaum untersuchte Anschläge. Wobei insbesondere durch die quellengestützte Einbeziehung der Gewaltanschläge in Südtirol – die in der Arbeit als ein Ursprung westdeutschen Rechtsterrorismus verortet werden –  neue Erkenntnisse entwickelt wurden. Auch wurden spezifische Eigenheiten des Rechtsterrorismus wie etwa das Nicht-Tatbekenntnis bei Anschlägen oder das Agieren aus der „Legalität“ herausgearbeitet. Diese Eigenlogiken wurden jedoch zeitgenössisch von Politik und Behörden kaum erkannt, wie in der Arbeit ebenfalls dargelegt werden konnte: Zahlreiche Blindstellen in Gesellschaft, Politik, Behörden, Justiz und Wissenschaft machten den Rechtsterrorismus in (West)deutschland zu einem über Jahrzehnte unterschätzten Problem für die innere Sicherheit.

Darius Muschiol war mit seinem von der Hans-Böckler-Stiftung finanzierten Promotionsprojekt seit Juni 2021 assoziierter Doktorand in Abteilung IV „Regime des Sozialen“ und Teil des von der Volkswagenstiftung geförderten Forschungsprojekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“.

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Darius Muschiol schließt erfolgreich seine Promotion zu rechtsterroristischen Akteuren in der alten Bundesrepublik ab

07.02.2024

Darius Muschiol hat am 31. Januar 2024 seine Dissertationsschrift „Einzeltäter? Rechtsterroristische Akteure in der alten Bundesrepublik“ an der Universität Potsdam erfolgreich verteidigt. Die Betreuer Prof. Dr. Frank Bösch (ZZF Potsdam/Universität Potsdam) und Apl. Prof. Dr. Gideon Botsch (Moses Mendelssohn Zentrum/Universität Potsdam) vergaben magna cum laude für die Studie. Besonders hoben sie dabei die breite Quellengrundlage und Detailfülle, insbesondere in Form umfangreicher Auswertungen von Sicherheits- und Gerichtsquellen, hervor.

Die Arbeit legt die Bagatellisierung rechten Terrors durch politische und gesellschaftliche Personen(gruppen) dar. Zugleich konnte nachgewiesen werden, dass vor 1990 drei Phasen von rechtsextremem Terrorismus auftraten, deren Akteure von unterschiedlichen Deutschland-Bildern geprägt waren. Die zahlreichen internationalen Vernetzungen wurden von Darius Muschiol ebenso nachvollzogen, wie der Radikalisierungsprozess der Akteure, der sich vornehmlich innerhalb der rechtsextremen Szene vollzog.
In der Studie konnte er zudem sechs zentrale Feindbilder ausmachen, die den Rechtsterrorismus zu unterschiedlichen Zeiten prägten. Dabei anlysierte Muschiol zahlreiche bislang kaum untersuchte Anschläge. Wobei insbesondere durch die quellengestützte Einbeziehung der Gewaltanschläge in Südtirol – die in der Arbeit als ein Ursprung westdeutschen Rechtsterrorismus verortet werden –  neue Erkenntnisse entwickelt wurden. Auch wurden spezifische Eigenheiten des Rechtsterrorismus wie etwa das Nicht-Tatbekenntnis bei Anschlägen oder das Agieren aus der „Legalität“ herausgearbeitet. Diese Eigenlogiken wurden jedoch zeitgenössisch von Politik und Behörden kaum erkannt, wie in der Arbeit ebenfalls dargelegt werden konnte: Zahlreiche Blindstellen in Gesellschaft, Politik, Behörden, Justiz und Wissenschaft machten den Rechtsterrorismus in (West)deutschland zu einem über Jahrzehnte unterschätzten Problem für die innere Sicherheit.

Darius Muschiol war mit seinem von der Hans-Böckler-Stiftung finanzierten Promotionsprojekt seit Juni 2021 assoziierter Doktorand in Abteilung IV „Regime des Sozialen“ und Teil des von der Volkswagenstiftung geförderten Forschungsprojekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“.

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