"Transformation der Religion in der Moderne"

Beginn des Projektes: January 2006
Ende des Projektes: December 2012

DFG-Forschergruppe mit der Ruhr-Universität Bochum (Teilprojektleitung Frank Bösch)

Das Verhältnis von Religion und Moderne ist ein höchst ambivalentes. Nachdem das einst dominante Säkularisierungsparadigma Religion vorrangig in Perspektiven des Bedeutungsverlustes und des Niedergangs beschrieben hat, ist in den letzten Jahrzehnten eine gegenläufige Wahrnehmung entstanden. Danach erfassen die häufig diskutierten sinkenden Kirchenmitgliedschaftszahlen und ein sich lockerndes Staat-Kirche-Verhältnis nur einen Teil der relevanten Phänomene. Vielmehr zeigt sich, dass es in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen eine unerwartete Rückkehr der Religion gegeben hat, die aus unterschiedlichen Interessen zur Kenntnis genommen wird.

Die Forschergruppe untersuchte die gesellschaftsgeschichtlichen Hintergründe des religiösen Wandels, der öffentlichen Wahrnehmung von Religion und die Veränderung religiöser Organisationsformen. Zugrundegelegt wurde die Annahme, dass die Veränderungen von individueller Religiosität sowie ihren institutionellen Einbettungen und Vermittlungen auf das Engste mit dem Wandel verflochten sind, welcher die Ausdifferenzierung der Lebensbereiche in industrialisierten Gesellschaften im 20. Jahrhundert betrifft. Gleichzeitig wurde der religiöse Wandel vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Bildungs- und Kommunikationsrevolutionen sowie der veränderten Zeitsouveränität mit entsprechend neuen Arbeits- und Konsummustern untersucht. Die Forschergruppe gliederte sich in drei Teilbereiche:

Religiöse Sozialisation (Forschungsbereich I)
Sozialformen des Religiösen (Forschungsbereich II)
Mediale Repräsentation und Semantik (Forschungsbereich III)

Der zeitliche Fokus richtete sich auf die unmittelbare Nachkriegszeit und die „dynamischen Zeiten“ der 1960er und 1970er Jahre, welche die traditionellen religiösen Lebensformen einem besonderen Veränderungsdruck unterworfen haben. Daneben fanden aber auch neue Formen von Religiosität Berücksichtigung.

Prof. Dr. Frank Bösch

Leibniz Centre for Contemporary History Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Office: Am Neuen Markt 1, room 1.32
Phone: 0331/28991-57
Fax: 0331/28991-40

Email: sekretariat [at] zzf-potsdam.de

Forschung

"Transformation der Religion in der Moderne"

Beginn des Projektes: January 2006
Ende des Projektes: December 2012

DFG-Forschergruppe mit der Ruhr-Universität Bochum (Teilprojektleitung Frank Bösch)

Das Verhältnis von Religion und Moderne ist ein höchst ambivalentes. Nachdem das einst dominante Säkularisierungsparadigma Religion vorrangig in Perspektiven des Bedeutungsverlustes und des Niedergangs beschrieben hat, ist in den letzten Jahrzehnten eine gegenläufige Wahrnehmung entstanden. Danach erfassen die häufig diskutierten sinkenden Kirchenmitgliedschaftszahlen und ein sich lockerndes Staat-Kirche-Verhältnis nur einen Teil der relevanten Phänomene. Vielmehr zeigt sich, dass es in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen eine unerwartete Rückkehr der Religion gegeben hat, die aus unterschiedlichen Interessen zur Kenntnis genommen wird.

Die Forschergruppe untersuchte die gesellschaftsgeschichtlichen Hintergründe des religiösen Wandels, der öffentlichen Wahrnehmung von Religion und die Veränderung religiöser Organisationsformen. Zugrundegelegt wurde die Annahme, dass die Veränderungen von individueller Religiosität sowie ihren institutionellen Einbettungen und Vermittlungen auf das Engste mit dem Wandel verflochten sind, welcher die Ausdifferenzierung der Lebensbereiche in industrialisierten Gesellschaften im 20. Jahrhundert betrifft. Gleichzeitig wurde der religiöse Wandel vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Bildungs- und Kommunikationsrevolutionen sowie der veränderten Zeitsouveränität mit entsprechend neuen Arbeits- und Konsummustern untersucht. Die Forschergruppe gliederte sich in drei Teilbereiche:

Religiöse Sozialisation (Forschungsbereich I)
Sozialformen des Religiösen (Forschungsbereich II)
Mediale Repräsentation und Semantik (Forschungsbereich III)

Der zeitliche Fokus richtete sich auf die unmittelbare Nachkriegszeit und die „dynamischen Zeiten“ der 1960er und 1970er Jahre, welche die traditionellen religiösen Lebensformen einem besonderen Veränderungsdruck unterworfen haben. Daneben fanden aber auch neue Formen von Religiosität Berücksichtigung.

Prof. Dr. Frank Bösch

Leibniz Centre for Contemporary History Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Office: Am Neuen Markt 1, room 1.32
Phone: 0331/28991-57
Fax: 0331/28991-40

Email: sekretariat [at] zzf-potsdam.de

Forschung