Peter C. Caldwell: Weimar Ausstellen. Die erste deutsche Republik und ihre Musealisierung

Öffentliche Abendveranstaltung
Datum: 15.07.2019
Ort: Berlin

Zeit: 18.15 – 19.45 Uhr

Referent: Prof. Dr. Peter C. Caldwell (Houston)
Moderation: Dr. Irmgard Zündorf (Potsdam)

Es gibt einen Überfluss an Bildern der Weimarer Republik. Straßen voller Licht und bunter Reklamen verbergen Korruption, moralischen Verfall und Armut; Straßenkämpfe, Spektakel und Extreme besiegen die normale Politik der Demokratie.
In seinem Vortrag legt Peter C. Caldwell dar, dass solche Klischeebilder nötig sind, um das Thema erkennbar zu machen. Doch regen sie nicht zum engagierten Denken an. Ein historisches Museum hat die Aufgabe, das Publikum zu einem Gespräch über Wesen und Wert der Demokratie anzuregen – über Hoffnungen, Ideen und Begründungen der Demokratie, aber auch über ihre Zerfallserscheinungen. Nicht nur Prominente wie Marlene Dietrich sind zu beleuchten, sondern auch die Millionen von Frauen, die plötzlich politische Rechte erhalten haben. Nicht nur Hitler und seine fanatischen Anhänger sind zu zeigen, sondern auch die Millionen Menschen, die die Demokratie befürworteten. Nicht nur die Wendepunkte der Weimarer Republik sind zu beschreiben, sondern auch die großen Fragen, die Deutschlands erste Demokratie allen modernen Demokratien stellte. 

Peter C. Caldwell, 1965 geboren, ist Professor für Geschichte an der Rice University in Houston. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Popular Sovereignty and the Crisis of German Constitutional Law: The Theory and Practice of Weimar Constitutionalism (1997), Dictatorship, State Planning, and Social Theory in the German Democratic Republic (2003), Germany Since 1945: Politics, Culture and Society (2018, Mitautor) und Democracy, Capitalism, and the Welfare State: Debating Social Order in Postwar West Germany, 1949–1989 (2019).

Irmgard Zündorf, 1968 geboren, ist Leiterin des Bereichs Public History am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und Koordinatorin des Masterstudiengangs Public History an der Freien Universität Berlin.

Veranstalter der Ringvorlesung:

Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin 
Stiftung Topographie des Terrors Berlin
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

in Kooperation mit:

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Deutsches Historisches Museum Berlin

Die Ringvorlesung "Weimars Wirkung. Das Nachleben der ersten deutschen Republik":

Fast drei Jahrzehnte nach der deutsch-deutschen Vereinigung verdient die Weimarer Republik zum hundertjährigen Jubiläum ihrer Entstehung neue Aufmerksamkeit. Die Ringvorlesung diskutiert die verpassten Chancen und die strukturellen Defizite, fragt aber auch nach langfristigen und womöglich bis heute anhaltenden Wirkungen der ersten deutschen Republik. Gegenüber einer Verengung des Blicks auf die vielbeschworenen „Weimarer Verhältnisse“ als Vorspiel zu den Ereignissen nach 1933 unternimmt die Ringvorlesung einen doppelten Perspektivwechsel: Einerseits fragt sie nach der Eigenart und dem Stellenwert der ersten deutschen Republik innerhalb der längeren Geschichte, andererseits sucht sie die Bedeutung der mit „Weimar“ verbundenen Kultur des Politischen für ihre Nachgeschichte bis in die Gegenwart zu erörtern.

Flyerkarte mit allen Terminen der Reihe (pdf)

 

Veranstaltungsort

Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Der Eintritt zu allen Vortragsterminen der Reihe ist frei und ohne Anmeldung möglich.

Veranstaltungen

Peter C. Caldwell: Weimar Ausstellen. Die erste deutsche Republik und ihre Musealisierung

Öffentliche Abendveranstaltung
Datum: 15.07.2019
Ort: Berlin

Zeit: 18.15 – 19.45 Uhr

Referent: Prof. Dr. Peter C. Caldwell (Houston)
Moderation: Dr. Irmgard Zündorf (Potsdam)

Es gibt einen Überfluss an Bildern der Weimarer Republik. Straßen voller Licht und bunter Reklamen verbergen Korruption, moralischen Verfall und Armut; Straßenkämpfe, Spektakel und Extreme besiegen die normale Politik der Demokratie.
In seinem Vortrag legt Peter C. Caldwell dar, dass solche Klischeebilder nötig sind, um das Thema erkennbar zu machen. Doch regen sie nicht zum engagierten Denken an. Ein historisches Museum hat die Aufgabe, das Publikum zu einem Gespräch über Wesen und Wert der Demokratie anzuregen – über Hoffnungen, Ideen und Begründungen der Demokratie, aber auch über ihre Zerfallserscheinungen. Nicht nur Prominente wie Marlene Dietrich sind zu beleuchten, sondern auch die Millionen von Frauen, die plötzlich politische Rechte erhalten haben. Nicht nur Hitler und seine fanatischen Anhänger sind zu zeigen, sondern auch die Millionen Menschen, die die Demokratie befürworteten. Nicht nur die Wendepunkte der Weimarer Republik sind zu beschreiben, sondern auch die großen Fragen, die Deutschlands erste Demokratie allen modernen Demokratien stellte. 

Peter C. Caldwell, 1965 geboren, ist Professor für Geschichte an der Rice University in Houston. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Popular Sovereignty and the Crisis of German Constitutional Law: The Theory and Practice of Weimar Constitutionalism (1997), Dictatorship, State Planning, and Social Theory in the German Democratic Republic (2003), Germany Since 1945: Politics, Culture and Society (2018, Mitautor) und Democracy, Capitalism, and the Welfare State: Debating Social Order in Postwar West Germany, 1949–1989 (2019).

Irmgard Zündorf, 1968 geboren, ist Leiterin des Bereichs Public History am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und Koordinatorin des Masterstudiengangs Public History an der Freien Universität Berlin.

Veranstalter der Ringvorlesung:

Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin 
Stiftung Topographie des Terrors Berlin
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

in Kooperation mit:

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Deutsches Historisches Museum Berlin

Die Ringvorlesung "Weimars Wirkung. Das Nachleben der ersten deutschen Republik":

Fast drei Jahrzehnte nach der deutsch-deutschen Vereinigung verdient die Weimarer Republik zum hundertjährigen Jubiläum ihrer Entstehung neue Aufmerksamkeit. Die Ringvorlesung diskutiert die verpassten Chancen und die strukturellen Defizite, fragt aber auch nach langfristigen und womöglich bis heute anhaltenden Wirkungen der ersten deutschen Republik. Gegenüber einer Verengung des Blicks auf die vielbeschworenen „Weimarer Verhältnisse“ als Vorspiel zu den Ereignissen nach 1933 unternimmt die Ringvorlesung einen doppelten Perspektivwechsel: Einerseits fragt sie nach der Eigenart und dem Stellenwert der ersten deutschen Republik innerhalb der längeren Geschichte, andererseits sucht sie die Bedeutung der mit „Weimar“ verbundenen Kultur des Politischen für ihre Nachgeschichte bis in die Gegenwart zu erörtern.

Flyerkarte mit allen Terminen der Reihe (pdf)

 

Veranstaltungsort

Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Der Eintritt zu allen Vortragsterminen der Reihe ist frei und ohne Anmeldung möglich.

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