Die West-Grenzgänger im Bezirk Potsdam und der Mauerbau

Vortrag
Datum: 17.11.2021
Ort: Potsdam

Beginn: 18 Uhr | Potsdam
Eine Veranstaltung der Reihe "Potsdamer Gespräche 2021" zum Thema "Mauern und Brücken".

Vor dem Zweiten Weltkrieg war Groß-Berlin mit dem Umland dicht verflochten: städtischer Verkehr mit U-Bahnen, Bussen, Straßenbahnen und der S-Bahn ermöglichten das Arbeiten in einem Bezirk der Stadt und das Wohnen in einem anderen. Das Umland mit den Städten, Dörfern und Siedlungen war mit der S-Bahn und den Vorortbahnen sehr gut erschlossen und bis Mitte der 1930er Jahren größtenteils elektrifiziert. Die Teilung Deutschlands und Berlins in vier Besatzungszonen und vier Sektoren durch die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs beeinträchtigten diese Mobilität – abgesehen von Kriegs- und Demontageschäden - vorerst nicht. Bewohner Staakens konnten bei Siemens in Spandau arbeiten, Menschen aus Berlin-Tegel in den ehemaligen AEG-Lokomotivwerken in Hennigsdorf. Die Einführung der Westmark in West-Berlin und der Ostmark in Ost-Berlin und in Brandenburg stellte ein erstes Hindernis dar. Doch vor allem der nur schleppende Wieder- und Neuaufbau der Westberliner Wirtschaft nach der Blockade 1948/49 führte zu einem Mangel an Arbeitsplätzen für Ostberliner und Brandenburger in West-Berlin. Als in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre West-Berlin schrittweise den Anschluss an den bundesdeutschen Wirtschaftsaufschwung fand, entwickelte sich der Ort zu einem Magnet für ostdeutsche Arbeitskräfte: Im Osten leben und im Westen arbeiten. Für die SED-Führung wurde dies nun zum Problem. Die Menschen fehlten in den Ostberliner und brandenburgischen Betrieben und verdienten dazu noch mehr Geld. Seit Mitte der 1950er Jahre versuchten die Behörden in Ost-Berlin und Potsdam, aber auch in den anderen Orten an der Grenze zu West-Berlin den Trend zu drehen. Je stärker der Druck, desto größer die Bereitschaft auch den Wohnsitz im Bezirk Potsdam aufzugeben. Wie sahen die ostdeutschen Behörden und die herrschende SED das Problem und wie gingen sie damit um? Was geschah mit den West-Grenzgängern im Bezirk Potsdam nach dem 13. August 1961?
In dem Vortrag geht es um den Umgang der Behörden im Bezirk Potsdam mit den Westgrenzgängern von etwa 1956 bis 1961, unmittelbar nach dem Mauerbau.

Organisation dieser Veranstaltung: Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Moses Mendelssohn Zentrum

Programm:

Referent*innen: Rainer Potratz, anschließend im Gespräch mit Miriam Rürup

Veranstaltungsort

Potsdam Museum
Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam

Kontakt und Anmeldung

Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln statt: Es gilt die 2G-Regel und Maskenpflicht (FFP2) bis zum Sitzplatz.
Um Anmeldung wird gebeten unter: aufarbeitung [at] lakd.brandenburg.de oder: moses [at] mmz.uni-potsdam.de

Veranstaltungen

Die West-Grenzgänger im Bezirk Potsdam und der Mauerbau

Vortrag
Datum: 17.11.2021
Ort: Potsdam

Beginn: 18 Uhr | Potsdam
Eine Veranstaltung der Reihe "Potsdamer Gespräche 2021" zum Thema "Mauern und Brücken".

Vor dem Zweiten Weltkrieg war Groß-Berlin mit dem Umland dicht verflochten: städtischer Verkehr mit U-Bahnen, Bussen, Straßenbahnen und der S-Bahn ermöglichten das Arbeiten in einem Bezirk der Stadt und das Wohnen in einem anderen. Das Umland mit den Städten, Dörfern und Siedlungen war mit der S-Bahn und den Vorortbahnen sehr gut erschlossen und bis Mitte der 1930er Jahren größtenteils elektrifiziert. Die Teilung Deutschlands und Berlins in vier Besatzungszonen und vier Sektoren durch die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs beeinträchtigten diese Mobilität – abgesehen von Kriegs- und Demontageschäden - vorerst nicht. Bewohner Staakens konnten bei Siemens in Spandau arbeiten, Menschen aus Berlin-Tegel in den ehemaligen AEG-Lokomotivwerken in Hennigsdorf. Die Einführung der Westmark in West-Berlin und der Ostmark in Ost-Berlin und in Brandenburg stellte ein erstes Hindernis dar. Doch vor allem der nur schleppende Wieder- und Neuaufbau der Westberliner Wirtschaft nach der Blockade 1948/49 führte zu einem Mangel an Arbeitsplätzen für Ostberliner und Brandenburger in West-Berlin. Als in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre West-Berlin schrittweise den Anschluss an den bundesdeutschen Wirtschaftsaufschwung fand, entwickelte sich der Ort zu einem Magnet für ostdeutsche Arbeitskräfte: Im Osten leben und im Westen arbeiten. Für die SED-Führung wurde dies nun zum Problem. Die Menschen fehlten in den Ostberliner und brandenburgischen Betrieben und verdienten dazu noch mehr Geld. Seit Mitte der 1950er Jahre versuchten die Behörden in Ost-Berlin und Potsdam, aber auch in den anderen Orten an der Grenze zu West-Berlin den Trend zu drehen. Je stärker der Druck, desto größer die Bereitschaft auch den Wohnsitz im Bezirk Potsdam aufzugeben. Wie sahen die ostdeutschen Behörden und die herrschende SED das Problem und wie gingen sie damit um? Was geschah mit den West-Grenzgängern im Bezirk Potsdam nach dem 13. August 1961?
In dem Vortrag geht es um den Umgang der Behörden im Bezirk Potsdam mit den Westgrenzgängern von etwa 1956 bis 1961, unmittelbar nach dem Mauerbau.

Organisation dieser Veranstaltung: Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Moses Mendelssohn Zentrum

Programm:

Referent*innen: Rainer Potratz, anschließend im Gespräch mit Miriam Rürup

Veranstaltungsort

Potsdam Museum
Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam

Kontakt und Anmeldung

Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln statt: Es gilt die 2G-Regel und Maskenpflicht (FFP2) bis zum Sitzplatz.
Um Anmeldung wird gebeten unter: aufarbeitung [at] lakd.brandenburg.de oder: moses [at] mmz.uni-potsdam.de

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