Christoph Becker-Schaum (Potsdam) & Anastasia Surkov (Berlin): Die zweite Generation der Grünen – Ein Gruppenporträt

Vortrag
Datum: 23.05.2019
Ort: Berlin

Uhrzeit: 18:00 (c.t.) - 20:00 Uhr

Vortrag in der Reihe: Berlin-Brandenburger Colloquium für Umweltgeschichte im Sommersemester 2019

Veranstalter:
Humboldt-Universität zu Berlin
in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Zur Reihe:
Das 2012 gegründete „Berlin-Brandenburger Colloquium für Umweltgeschichte“ stellt ein Forum für die institutionell heimatlose Umweltgeschichte im Wissenschaftsraum Berlin-Brandenburg bereit. Unser Ziel ist, den wissenschaftlichen Austausch zwischen den zu umweltgeschichtlichen (und verwandten) Themen Forschenden im Raum Berlin-Brandenburg, aber auch darüber hinaus, zu befördern.
In produktiv-informeller Atmosphäre sollen dort aktuelle Arbeiten zur Umweltgeschichte und angrenzenden Gebieten – in den verschiedensten Stadien der Fertigstellung, also gerade auch work-in-progress – in einem umweltgeschichtlichen Kreis diskutiert werden. Damit wollen wir die Zusammenarbeit in der Region stärken, in der – bisher verstreut – eine „kritische Masse“ von HistorikerInnen zu Umwelt- und Naturschutzthemen arbeitet.
In diesem Semester geht es um Naturschutzgeschichte, die Geschichte der Grünen auf der Basis eines Oral-History Projekts, um Klima-Manipulations-Geschichte und die Verbindung von Rechts- und Umweltgeschichte in Lateinamerika.
Das Colloquium ist grundsätzlich offen für alle Interessierten und freut sich deshalb auch über Gäste und Vortragende von außerhalb der Region.

Die „Zweite Generation der Grünen“ ist ein Oral-History-Projekt des Archivs Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung, das die beiden AutorInnen  durchgeführt und worüber sie in der Zeitschrift BIOS eine erste Auswertung vorgelegt haben. Es handelt sich dementsprechend um die Präsentation eines Oral-History-Projektes, d.h. um eine Reflexion von methodischen Erfahrungen, und inhaltlich um einen Einstieg in die Geschichtsschreibung der Bündnisgrünen in den 1990er Jahren. Einen solchen Einstieg halten die AutorInnen für ein Gebot der Zeit, bzw. der Zeitgeschichte,  schließlich liegen die behandelten Gegenstände 25 Jahre zurück, vor allem aber deshalb, weil – so die These – die Mitte der 1990er Jahre einsetzenden Veränderungen bei den Bündnisgrünen deren politisches Auftreten bis heute bestimmen.

Die These kommt auf leisen Sohlen. Wir beschreiben, was die jüngsten Abgeordneten der Bündnisgrünen in der Wahlperiode von 1994 bis 1998 zu ihrem Engagement bei den Bündnisgrünen bewogen hat, welche Erfahrungen sie auf dem Weg von der persönlichen Entscheidung, zum Bundestag zu kandidieren, bis zu den konkreten Erfahrungen in der neuen Bundestagsfraktion gemacht haben. Dabei thematisieren wir nicht zuletzt ihre Erfahrungen und Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Bosnien-Krieg, der eine Schlüsselrolle hat. Dabei werden die Unterschiede zum Politikverständnis der Gründungsgeneration der Grünen deutlich.  Wir würden gerne diskutieren, wieviel Generationswechsel und wieviel Kontinuität unser Oral-History-Projekt freigelegt hat und inwiefern so ein Projekt einen brauchbaren Einstieg in die Historisierung der Grünen im Vorfeld der rot-grünen Regierungskoalition und darüber hinaus bietet.

Zum Referenten/ zur Referentin:
Christoph Becker-Schaum, Promotion 1983, war von 1995 bis 2017 Leiter des Archivs Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung. Er ist seit 2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorischen Forschung (ZZF) in Potsdam. Seine Forschungsthemen sind: Bündnis 90. Die Bürgerbewegung als Partei, 1991-1993, die politischen Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und die Geschichte der Grünen.

Anastasia Surkov ist Doktorandin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Geschichte Osteuropas. Als Mitarbeiterin im Grünen Gedächtnis hat sie Nachlässe/Vorlässe  (Rudolf Bahro, Hilde Schramm, Milan Horáček) und andere Archivbestände erschlossen (u.a. Landesverband Hessen, Europafraktion Brüssel). Ihr Dissertationsprojekt lautet: Die Radikalisierung des Antisemitismus in Russland und der Sowjetunion während des Ersten Weltkrieges und der ersten Jahre der Zwischenkriegszeit.

Weitere Termine der Reihe:

  • Donnerstag, 06.06.2019
    Franz Mauelshagen (Wien) & Stefan Schäfer (Potsdam): Die Kolonisierung des Klimas
  • Donnerstag, 11.07.2019
    Hanna Sonkajärvi (Rio de Janeiro): Key Concepts of Latin American New Constitutionalism and the Politicsof Environmental Protection

Veranstaltungsort

Humboldt-Universität zu Berlin,
Friedrichstraße 191-193, Eingang Friedrichstr.,
Lift in den 4. Stock, Raum 4031.

Kontakt und Anmeldung

Astrid M. Kirchhof
astrid.m.kirchhof [at] geschichte.hu-berlin.de

Jan-Henrik Meyer
meyer [at] zzf-potsdam.de

Veranstaltungen

Christoph Becker-Schaum (Potsdam) & Anastasia Surkov (Berlin): Die zweite Generation der Grünen – Ein Gruppenporträt

Vortrag
Datum: 23.05.2019
Ort: Berlin

Uhrzeit: 18:00 (c.t.) - 20:00 Uhr

Vortrag in der Reihe: Berlin-Brandenburger Colloquium für Umweltgeschichte im Sommersemester 2019

Veranstalter:
Humboldt-Universität zu Berlin
in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Zur Reihe:
Das 2012 gegründete „Berlin-Brandenburger Colloquium für Umweltgeschichte“ stellt ein Forum für die institutionell heimatlose Umweltgeschichte im Wissenschaftsraum Berlin-Brandenburg bereit. Unser Ziel ist, den wissenschaftlichen Austausch zwischen den zu umweltgeschichtlichen (und verwandten) Themen Forschenden im Raum Berlin-Brandenburg, aber auch darüber hinaus, zu befördern.
In produktiv-informeller Atmosphäre sollen dort aktuelle Arbeiten zur Umweltgeschichte und angrenzenden Gebieten – in den verschiedensten Stadien der Fertigstellung, also gerade auch work-in-progress – in einem umweltgeschichtlichen Kreis diskutiert werden. Damit wollen wir die Zusammenarbeit in der Region stärken, in der – bisher verstreut – eine „kritische Masse“ von HistorikerInnen zu Umwelt- und Naturschutzthemen arbeitet.
In diesem Semester geht es um Naturschutzgeschichte, die Geschichte der Grünen auf der Basis eines Oral-History Projekts, um Klima-Manipulations-Geschichte und die Verbindung von Rechts- und Umweltgeschichte in Lateinamerika.
Das Colloquium ist grundsätzlich offen für alle Interessierten und freut sich deshalb auch über Gäste und Vortragende von außerhalb der Region.

Die „Zweite Generation der Grünen“ ist ein Oral-History-Projekt des Archivs Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung, das die beiden AutorInnen  durchgeführt und worüber sie in der Zeitschrift BIOS eine erste Auswertung vorgelegt haben. Es handelt sich dementsprechend um die Präsentation eines Oral-History-Projektes, d.h. um eine Reflexion von methodischen Erfahrungen, und inhaltlich um einen Einstieg in die Geschichtsschreibung der Bündnisgrünen in den 1990er Jahren. Einen solchen Einstieg halten die AutorInnen für ein Gebot der Zeit, bzw. der Zeitgeschichte,  schließlich liegen die behandelten Gegenstände 25 Jahre zurück, vor allem aber deshalb, weil – so die These – die Mitte der 1990er Jahre einsetzenden Veränderungen bei den Bündnisgrünen deren politisches Auftreten bis heute bestimmen.

Die These kommt auf leisen Sohlen. Wir beschreiben, was die jüngsten Abgeordneten der Bündnisgrünen in der Wahlperiode von 1994 bis 1998 zu ihrem Engagement bei den Bündnisgrünen bewogen hat, welche Erfahrungen sie auf dem Weg von der persönlichen Entscheidung, zum Bundestag zu kandidieren, bis zu den konkreten Erfahrungen in der neuen Bundestagsfraktion gemacht haben. Dabei thematisieren wir nicht zuletzt ihre Erfahrungen und Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Bosnien-Krieg, der eine Schlüsselrolle hat. Dabei werden die Unterschiede zum Politikverständnis der Gründungsgeneration der Grünen deutlich.  Wir würden gerne diskutieren, wieviel Generationswechsel und wieviel Kontinuität unser Oral-History-Projekt freigelegt hat und inwiefern so ein Projekt einen brauchbaren Einstieg in die Historisierung der Grünen im Vorfeld der rot-grünen Regierungskoalition und darüber hinaus bietet.

Zum Referenten/ zur Referentin:
Christoph Becker-Schaum, Promotion 1983, war von 1995 bis 2017 Leiter des Archivs Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung. Er ist seit 2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorischen Forschung (ZZF) in Potsdam. Seine Forschungsthemen sind: Bündnis 90. Die Bürgerbewegung als Partei, 1991-1993, die politischen Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und die Geschichte der Grünen.

Anastasia Surkov ist Doktorandin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Geschichte Osteuropas. Als Mitarbeiterin im Grünen Gedächtnis hat sie Nachlässe/Vorlässe  (Rudolf Bahro, Hilde Schramm, Milan Horáček) und andere Archivbestände erschlossen (u.a. Landesverband Hessen, Europafraktion Brüssel). Ihr Dissertationsprojekt lautet: Die Radikalisierung des Antisemitismus in Russland und der Sowjetunion während des Ersten Weltkrieges und der ersten Jahre der Zwischenkriegszeit.

Weitere Termine der Reihe:

  • Donnerstag, 06.06.2019
    Franz Mauelshagen (Wien) & Stefan Schäfer (Potsdam): Die Kolonisierung des Klimas
  • Donnerstag, 11.07.2019
    Hanna Sonkajärvi (Rio de Janeiro): Key Concepts of Latin American New Constitutionalism and the Politicsof Environmental Protection

Veranstaltungsort

Humboldt-Universität zu Berlin,
Friedrichstraße 191-193, Eingang Friedrichstr.,
Lift in den 4. Stock, Raum 4031.

Kontakt und Anmeldung

Astrid M. Kirchhof
astrid.m.kirchhof [at] geschichte.hu-berlin.de

Jan-Henrik Meyer
meyer [at] zzf-potsdam.de

Veranstaltungen