Annette Vowinckel: Weimars visuelles Erbe in der Bundesrepublik und der DDR

Öffentliche Abendveranstaltung
Datum: 03.12.2018
Ort: Berlin

Zeit: 18.15 – 19.45 Uhr

Referentin: Annette Vowinckel (Potsdam)

Veranstalter:

Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin 
Stiftung Topographie des Terrors Berlin
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

in Kooperation mit:

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Deutsches Historisches Museum Berlin

Die deutsche Presse der 1920er Jahre war geprägt von einem rasanten Aufstieg der Fotoreportage zum visuellen Leitmedium. Die Berliner Illustrirte Zeitung, die Münchner Illustrierte Presse und die kommunistische Arbeiter-Illustrierte-Zeitung spezialisierten sich auf die Kombination von Bildstrecken, die nicht mehr als nachträgliche Illustration eines Textes konzipiert wurden, sondern als eigenständige Reportagen, die mit Text unterlegt wurden. Die Berufe des Fotojournalisten, des Bildredakteurs und des Bildagenten durchliefen in kürzester Zeit einen Prozess der schnellen Professionalisierung und Ausdifferenzierung. Da der Anteil von Juden im Fotojournalismus außerordentlich hoch war, gab es 1933 einen regelrechten Exodus nach England, Frankreich und in die Vereinigten Staaten – und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen begrenzten Re-Import des qualitativ hochwertigen Fotojournalismus in die Bundesrepublik und in die DDR. In beiden deutschen Staaten gab es aber auch zahlreiche Fotojournalisten und Bildredakteure, die ihren Aufstieg in der NS-Zeit dem fotografischen Exodus der frühen 1930er Jahre verdankten. Gegenstand des Vortrags ist die Frage, wie beide deutsche Gesellschaften mit dem visuellen Erbe der Weimarer Zeit umgingen und in welchem Verhältnis die fotografische Remigration zur Kontinuität über die NS-Zeit hinweg stand.

Zur Reihe:
Fast drei Jahrzehnte nach der deutsch-deutschen Vereinigung verdient die Weimarer Republik zum hundertjährigen Jubiläum ihrer Entstehung neue Aufmerksamkeit. Die Ringvorlesung diskutiert die verpassten Chancen und die strukturellen Defizite, fragt aber auch nach langfristigen und womöglich bis heute anhaltenden Wirkungen der ersten deutschen Republik. Gegenüber einer Verengung des Blicks auf die vielbeschworenen „Weimarer Verhältnisse“ als Vorspiel zu den Ereignissen nach 1933 unternimmt die Ringvorlesung einen doppelten Perspektivwechsel: Einerseits fragt sie nach der Eigenart und dem Stellenwert der ersten deutschen Republik innerhalb der längeren Geschichte, andererseits sucht sie die Bedeutung der mit „Weimar“ verbundenen Kultur des Politischen für ihre Nachgeschichte bis in die Gegenwart zu erörtern.

Flyerkarte mit allen Terminen der Reihe (pdf)

 

Weitere Termine der Reihe:

03.12.2018

Annette Vowinckel (Potsdam)
Weimars visuelles Erbe in der Bundesrepublik und der DDR

(Bundesstiftung Aufarbeitung)

 

14.01.2019

Stefanie Schüler-Springorum (Berlin)
Weimar als Kristallisationsort des Antisemitismus im 20. Jahrhundert

(Topographie des Terrors)

 

28.01.2019

Sebastian Ullrich (München)
Der Weimar-Komplex. Die erste deutsche Republik als politisches Lehrstück und persönlicher Erfahrungsraum im geteilten Deutschland

(DHM)

 

11.02.2019

Claudia Weber (Frankfurt/O.)
Feindbild und Partnerschaft. Die Geburt von Russlandverständnis und Bolschewistenfurcht in der Weimarer Republik

(Bundesstiftung Aufarbeitung)

 

29.04.2019

Michael Wildt (Berlin)
Die „Volksgemeinschaft“ als Antwort auf die fragmentierte Republik von Weimar

(Topographie des Terrors)

 

13.05.2019

Andreas Nachama (Berlin)
Die Entwicklung der NSDAP von einer völkischen Bewegung zu einer modernen Volkspartei

( Zeughauskino im DHM)

 

27.05.2019

Frank Bösch (Potsdam)
Sehnsucht nach Einheit: Weimars Erbe in der politischen Kultur der Bundesrepublik

(Bundesstiftung Aufarbeitung)

 

17.06.2019

Andreas Wirsching (München)
Weimar als politisches Argument

(Topographie des Terrors)

 

01.07.2019

Gerd Koenen (Frankfurt am Main)
Das Erbe der Spaltung. Die Linke in Ost und West zwischen Totalitarismus und Demokratie

(Bundesstiftung Aufarbeitung)

 

15.07.2019

Peter C. Caldwell (Houston)
Weimar Ausstellen. Die erste deutsche Republik und ihre Musealisierung

( Zeughauskino im DHM)

Veranstaltungsort

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Der Eintritt zu allen Vortragsterminen der Reihe ist frei und ohne Anmeldung möglich.

Veranstaltungen

Annette Vowinckel: Weimars visuelles Erbe in der Bundesrepublik und der DDR

Öffentliche Abendveranstaltung
Datum: 03.12.2018
Ort: Berlin

Zeit: 18.15 – 19.45 Uhr

Referentin: Annette Vowinckel (Potsdam)

Veranstalter:

Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin 
Stiftung Topographie des Terrors Berlin
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

in Kooperation mit:

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Deutsches Historisches Museum Berlin

Die deutsche Presse der 1920er Jahre war geprägt von einem rasanten Aufstieg der Fotoreportage zum visuellen Leitmedium. Die Berliner Illustrirte Zeitung, die Münchner Illustrierte Presse und die kommunistische Arbeiter-Illustrierte-Zeitung spezialisierten sich auf die Kombination von Bildstrecken, die nicht mehr als nachträgliche Illustration eines Textes konzipiert wurden, sondern als eigenständige Reportagen, die mit Text unterlegt wurden. Die Berufe des Fotojournalisten, des Bildredakteurs und des Bildagenten durchliefen in kürzester Zeit einen Prozess der schnellen Professionalisierung und Ausdifferenzierung. Da der Anteil von Juden im Fotojournalismus außerordentlich hoch war, gab es 1933 einen regelrechten Exodus nach England, Frankreich und in die Vereinigten Staaten – und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen begrenzten Re-Import des qualitativ hochwertigen Fotojournalismus in die Bundesrepublik und in die DDR. In beiden deutschen Staaten gab es aber auch zahlreiche Fotojournalisten und Bildredakteure, die ihren Aufstieg in der NS-Zeit dem fotografischen Exodus der frühen 1930er Jahre verdankten. Gegenstand des Vortrags ist die Frage, wie beide deutsche Gesellschaften mit dem visuellen Erbe der Weimarer Zeit umgingen und in welchem Verhältnis die fotografische Remigration zur Kontinuität über die NS-Zeit hinweg stand.

Zur Reihe:
Fast drei Jahrzehnte nach der deutsch-deutschen Vereinigung verdient die Weimarer Republik zum hundertjährigen Jubiläum ihrer Entstehung neue Aufmerksamkeit. Die Ringvorlesung diskutiert die verpassten Chancen und die strukturellen Defizite, fragt aber auch nach langfristigen und womöglich bis heute anhaltenden Wirkungen der ersten deutschen Republik. Gegenüber einer Verengung des Blicks auf die vielbeschworenen „Weimarer Verhältnisse“ als Vorspiel zu den Ereignissen nach 1933 unternimmt die Ringvorlesung einen doppelten Perspektivwechsel: Einerseits fragt sie nach der Eigenart und dem Stellenwert der ersten deutschen Republik innerhalb der längeren Geschichte, andererseits sucht sie die Bedeutung der mit „Weimar“ verbundenen Kultur des Politischen für ihre Nachgeschichte bis in die Gegenwart zu erörtern.

Flyerkarte mit allen Terminen der Reihe (pdf)

 

Weitere Termine der Reihe:

03.12.2018

Annette Vowinckel (Potsdam)
Weimars visuelles Erbe in der Bundesrepublik und der DDR

(Bundesstiftung Aufarbeitung)

 

14.01.2019

Stefanie Schüler-Springorum (Berlin)
Weimar als Kristallisationsort des Antisemitismus im 20. Jahrhundert

(Topographie des Terrors)

 

28.01.2019

Sebastian Ullrich (München)
Der Weimar-Komplex. Die erste deutsche Republik als politisches Lehrstück und persönlicher Erfahrungsraum im geteilten Deutschland

(DHM)

 

11.02.2019

Claudia Weber (Frankfurt/O.)
Feindbild und Partnerschaft. Die Geburt von Russlandverständnis und Bolschewistenfurcht in der Weimarer Republik

(Bundesstiftung Aufarbeitung)

 

29.04.2019

Michael Wildt (Berlin)
Die „Volksgemeinschaft“ als Antwort auf die fragmentierte Republik von Weimar

(Topographie des Terrors)

 

13.05.2019

Andreas Nachama (Berlin)
Die Entwicklung der NSDAP von einer völkischen Bewegung zu einer modernen Volkspartei

( Zeughauskino im DHM)

 

27.05.2019

Frank Bösch (Potsdam)
Sehnsucht nach Einheit: Weimars Erbe in der politischen Kultur der Bundesrepublik

(Bundesstiftung Aufarbeitung)

 

17.06.2019

Andreas Wirsching (München)
Weimar als politisches Argument

(Topographie des Terrors)

 

01.07.2019

Gerd Koenen (Frankfurt am Main)
Das Erbe der Spaltung. Die Linke in Ost und West zwischen Totalitarismus und Demokratie

(Bundesstiftung Aufarbeitung)

 

15.07.2019

Peter C. Caldwell (Houston)
Weimar Ausstellen. Die erste deutsche Republik und ihre Musealisierung

( Zeughauskino im DHM)

Veranstaltungsort

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Der Eintritt zu allen Vortragsterminen der Reihe ist frei und ohne Anmeldung möglich.

Veranstaltungen