Andreas Wirsching: Weimar als politisches Argument

Öffentliche Abendveranstaltung
Datum: 17.06.2019
Ort: Berlin

Zeit: 18.15 – 19.45 Uhr

Referent: Prof. Dr. Andreas Wirsching (München)

Vor genau hundert Jahren, am 17. Juni 1919, schrieb der Chef des Generalstabs des Heeres, Paul von Hindenburg, an die Reichsregierung: „Ich muß als Soldat den ehrenvollen Untergang einem schmählichen Frieden vorziehen“. Hintergrund war das Ringen um das Ultimatum der Siegermächte zur Annahme des Versailler Friedensvertrags. Wenige Tage später trat Hindenburg zurück, die Bürde des „schmählichen Friedens“ überließ er der Weimarer Republik. Der Vortrag nimmt diese Episode zum Ausgangspunkt, um zunächst danach zu fragen, welche Rolle der Friede von Versailles in der politischen Diskussion um Weimar und als historisch-politisches Argument nach 1945 spielte. Dem schließen sich allgemeinere Überlegungen zum Wandel Weimars als politisches Argument im Verlauf der deutschen Nachkriegsgeschichte an. Ein dritter Gedankengang gilt der Frage, inwieweit Weimar als Argument heute wieder aktueller geworden ist, als es lange den Anschein hatte. Dazu gehört auch die Diskussion darüber, inwieweit sich in unserer heutigen politischen Kultur wieder stärkere Anzeichen eines politischen Eskapismus und einer zum Extremismus neigenden Realitätsverweigerung verbreiten, als wir dies aus der Geschichte der „alten“ Bundesrepublik kennen.
Ein Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Weimars Wirkung. Das Nachleben der ersten deutschen Republik"

Veranstalter der Ringvorlesung:

Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin 
Stiftung Topographie des Terrors Berlin
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

in Kooperation mit:

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Deutsches Historisches Museum Berlin

Die Ringvorlesung:

Fast drei Jahrzehnte nach der deutsch-deutschen Vereinigung verdient die Weimarer Republik zum hundertjährigen Jubiläum ihrer Entstehung neue Aufmerksamkeit. Die Ringvorlesung diskutiert die verpassten Chancen und die strukturellen Defizite, fragt aber auch nach langfristigen und womöglich bis heute anhaltenden Wirkungen der ersten deutschen Republik. Gegenüber einer Verengung des Blicks auf die vielbeschworenen „Weimarer Verhältnisse“ als Vorspiel zu den Ereignissen nach 1933 unternimmt die Ringvorlesung einen doppelten Perspektivwechsel: Einerseits fragt sie nach der Eigenart und dem Stellenwert der ersten deutschen Republik innerhalb der längeren Geschichte, andererseits sucht sie die Bedeutung der mit „Weimar“ verbundenen Kultur des Politischen für ihre Nachgeschichte bis in die Gegenwart zu erörtern.

Flyerkarte mit allen Terminen der Reihe (pdf)

 

Weitere Termine der Reihe:

01.07.2019

Gerd Koenen (Frankfurt am Main)
Das Erbe der Spaltung. Die Linke in Ost und West zwischen Totalitarismus und Demokratie

(Bundesstiftung Aufarbeitung)

 

15.07.2019

Peter C. Caldwell (Houston)
Weimar Ausstellen. Die erste deutsche Republik und ihre Musealisierung

(Zeughauskino im DHM)

Veranstaltungsort

Dokumentationszentrum Topographie des Terrors Berlin, Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Der Eintritt zu allen Vortragsterminen der Reihe ist frei und ohne Anmeldung möglich.

Veranstaltungen

Andreas Wirsching: Weimar als politisches Argument

Öffentliche Abendveranstaltung
Datum: 17.06.2019
Ort: Berlin

Zeit: 18.15 – 19.45 Uhr

Referent: Prof. Dr. Andreas Wirsching (München)

Vor genau hundert Jahren, am 17. Juni 1919, schrieb der Chef des Generalstabs des Heeres, Paul von Hindenburg, an die Reichsregierung: „Ich muß als Soldat den ehrenvollen Untergang einem schmählichen Frieden vorziehen“. Hintergrund war das Ringen um das Ultimatum der Siegermächte zur Annahme des Versailler Friedensvertrags. Wenige Tage später trat Hindenburg zurück, die Bürde des „schmählichen Friedens“ überließ er der Weimarer Republik. Der Vortrag nimmt diese Episode zum Ausgangspunkt, um zunächst danach zu fragen, welche Rolle der Friede von Versailles in der politischen Diskussion um Weimar und als historisch-politisches Argument nach 1945 spielte. Dem schließen sich allgemeinere Überlegungen zum Wandel Weimars als politisches Argument im Verlauf der deutschen Nachkriegsgeschichte an. Ein dritter Gedankengang gilt der Frage, inwieweit Weimar als Argument heute wieder aktueller geworden ist, als es lange den Anschein hatte. Dazu gehört auch die Diskussion darüber, inwieweit sich in unserer heutigen politischen Kultur wieder stärkere Anzeichen eines politischen Eskapismus und einer zum Extremismus neigenden Realitätsverweigerung verbreiten, als wir dies aus der Geschichte der „alten“ Bundesrepublik kennen.
Ein Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Weimars Wirkung. Das Nachleben der ersten deutschen Republik"

Veranstalter der Ringvorlesung:

Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin 
Stiftung Topographie des Terrors Berlin
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

in Kooperation mit:

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Deutsches Historisches Museum Berlin

Die Ringvorlesung:

Fast drei Jahrzehnte nach der deutsch-deutschen Vereinigung verdient die Weimarer Republik zum hundertjährigen Jubiläum ihrer Entstehung neue Aufmerksamkeit. Die Ringvorlesung diskutiert die verpassten Chancen und die strukturellen Defizite, fragt aber auch nach langfristigen und womöglich bis heute anhaltenden Wirkungen der ersten deutschen Republik. Gegenüber einer Verengung des Blicks auf die vielbeschworenen „Weimarer Verhältnisse“ als Vorspiel zu den Ereignissen nach 1933 unternimmt die Ringvorlesung einen doppelten Perspektivwechsel: Einerseits fragt sie nach der Eigenart und dem Stellenwert der ersten deutschen Republik innerhalb der längeren Geschichte, andererseits sucht sie die Bedeutung der mit „Weimar“ verbundenen Kultur des Politischen für ihre Nachgeschichte bis in die Gegenwart zu erörtern.

Flyerkarte mit allen Terminen der Reihe (pdf)

 

Weitere Termine der Reihe:

01.07.2019

Gerd Koenen (Frankfurt am Main)
Das Erbe der Spaltung. Die Linke in Ost und West zwischen Totalitarismus und Demokratie

(Bundesstiftung Aufarbeitung)

 

15.07.2019

Peter C. Caldwell (Houston)
Weimar Ausstellen. Die erste deutsche Republik und ihre Musealisierung

(Zeughauskino im DHM)

Veranstaltungsort

Dokumentationszentrum Topographie des Terrors Berlin, Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Der Eintritt zu allen Vortragsterminen der Reihe ist frei und ohne Anmeldung möglich.

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