Ein Workshop über „Rechtsextremismus als Gegenstand der Zeitgeschichte“ fand am 1. Februar 2019 am ZZF in Potsdam statt. Die Veranstaltung hatte sich zum Ziel gesetzt, die zur extremen Rechten arbeitenden Zeithistoriker*innen mit Forschenden anderer Fachdisziplinen sowie Expert*innen aus nicht-akademischen Einrichtungen zusammenzubringen, um einige der neuen Projekte zu diskutieren. Organisiert wurde der Workshop von Dominik Rigoll, Yves Müller, Sebastian Bischoff, Anke Hoffstadt und Christoph Schulze. Die Workshop-Beiträge bilden den Grundstock des neuen ZOL-Themenschwerpunkts. Ergänzt werden die verschriflichten Vorträge durch weitere Aufsätze und ein Interview mit Lutz Niethammer. Wie schon der Workshop soll auch dieser Themenschwerpunkt sowohl Forschende als auch die interessierte Öffentlichkeit in die Lage versetzen, sich einen Überblick über das gerade entstehende und zugleich rasch wachsende Feld der zeithistorischen Rechtsextremismusforschung zu verschaffen.

Zum Themenschwerpunkt von Yves Müller und Dominik Rigoll (Hg.), Rechtsextremismus als Gegenstand der Zeitgeschichte, in: Zeitgeschichte-online, Oktober 2019, URL: https://zeitgeschichte-online.de/themen/rechtsextremismus-als-gegenstand-der-zeitgeschichte

Die Beiträge:

• Yves Müller: „Normalfall“ Neonazi – Oder: Gibt es eine zeithistorische Rechtsextremismusforschung?
• Gideon Botsch: Zeitgeschichtliche Impulse für die Rechtsextremismus-Forschung
• Dominik Rigoll: Wie umgehen mit den rechten Gefährdern?. Antinazistische Sicherheitspolitik in Westdeutschland, 1945-1960
• Sarah Schulz: Unreife Jugend oder antidemokratische Verfassungstradition? Der Aufstieg der NSDAP in Ernst Fraenkels Buch über den „Doppelstaat“ und im SRP (Sozialistische Reichspartei)-Verbotsurteil des Bundesverfassungsgerichts
• Laura Haßler: Militarisierung statt Liberalisierung? Rechtes Liedgut im Liederbuch der Bundeswehr seit den 1950er Jahren
• Christoph Schulze: Eine Geschichte der rechtsextremen Kultur. Das Beispiel des Rechtsrocks im Land Brandenburg
• Henrike Voigtländer: „Rowdy“, „Fußball-Skin“, „Faschist“. Frauen in der Neonaziszene der DDR und die Akten der Staatssicherheit
• Lutz Niethammer: „Wir leben nicht mehr in der Epoche des Faschismus... die wirklichen Konfliktpunkte sind Recht, Humanität, Bildung....“. Ein Interview mit dem Zeithistoriker Lutz Niethammer

zeitgeschichte|online ist ein Angebot der Plattform Zeitgeschichte digital (www.zeitgeschichte-digital.de), mit der das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) eine eigene digitale Forschungsinfrastruktur entwickelt.