Katrin Jordan schließt erfolgreich Promotion zur medialen Debatte um ‚Tschernobyl‘ in der Bundesrepublik und Frankreich 1986/87 ab

05.03.2018

Katrin Jordan hat am 15. Februar 2018 ihre Dissertation unter dem Titel „Ausgestrahlt. Die mediale Debatte um ‚Tschernobyl‘ in der Bundesrepublik und Frankreich 1986/87“ an der Humboldt-Universität zu Berlin mit „summa cum laude“ verteidigt. Im Gesamtergebnis bewerteten die Gutachter Prof. Dr. Hartmut Kaelble (Humboldt-Universität zu Berlin) und Priv.-Doz. Dr. Annette Vowinckel (ZZF Potsdam) die Arbeit mit „magna cum laude“.

Katrin Jordan untersucht in ihrer Dissertation die sehr gegensätzlichen Debatten um den Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 in der bundesdeutschen und französischen Medienöffentlichkeit. Sie analysiert das Zusammenwirken von Politik, Wissenschaft und Medien in beiden Ländern und zeigt, warum das Problem beiderseits des Rheins ganz unterschiedlich wahrgenommen und verarbeitet wurde. In der Bundesrepublik stellten kernenergiekritische Expertinnen und Experten sowie Journalistinnen und Journalisten das offizielle Krisenmanagement bald infrage und übten so Druck auf die Politik aus. In Frankreich hingegen verhinderte das zentralistische und elitenbestimmte System eine offene Diskussion über die Risiken der Kernkraft. Der unterschiedliche Umgang mit dem Reaktorunfall verfestigte die Wahrnehmung einer grundsätzlichen Differenz beider Gesellschaften in Fragen der Energieversorgung und Klimapolitik, führte aber auch zu einer intensiven gegenseitigen Beobachtung des jeweiligen Nachbarn.

Während der Arbeit am Dissertationsprojekt war Katrin Jordan als Doktorandin am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in der Abteilung III „Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft“ assoziiert. Die Promotion wurde gefördert durch Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam sowie des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs „Unterschiede denken. Geschichte als Objekt und als Repräsentation“ der Humboldt-Universität zu Berlin und der EHESS Paris, welches von der Deutsch-Französischen Hochschule finanziert wird. Mehrmonatige Forschungsaufenthalte wurden zudem durch das Deutsche Historische Institut Paris und das Deutsch-Französische Institut Ludwigsburg finanziell unterstützt.

Nachtrag:
Die Studie ist 2018 in der ZZF-Publikationsreihe „Medien und Gesellschaftswandel im 20. Jahrhundert“ beim Wallstein-Verlag erschienen.
Katrin Jordan ist seit Juli 2017 am Servicezentrum Forschung der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Dort ist sie seit März 2018 als Referentin für das Tenure Track-Programm zuständig.

Kontakt zu Katrin Jordan: jordan [at] zzf-potsdam.de

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Katrin Jordan schließt erfolgreich Promotion zur medialen Debatte um ‚Tschernobyl‘ in der Bundesrepublik und Frankreich 1986/87 ab

05.03.2018

Katrin Jordan hat am 15. Februar 2018 ihre Dissertation unter dem Titel „Ausgestrahlt. Die mediale Debatte um ‚Tschernobyl‘ in der Bundesrepublik und Frankreich 1986/87“ an der Humboldt-Universität zu Berlin mit „summa cum laude“ verteidigt. Im Gesamtergebnis bewerteten die Gutachter Prof. Dr. Hartmut Kaelble (Humboldt-Universität zu Berlin) und Priv.-Doz. Dr. Annette Vowinckel (ZZF Potsdam) die Arbeit mit „magna cum laude“.

Katrin Jordan untersucht in ihrer Dissertation die sehr gegensätzlichen Debatten um den Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 in der bundesdeutschen und französischen Medienöffentlichkeit. Sie analysiert das Zusammenwirken von Politik, Wissenschaft und Medien in beiden Ländern und zeigt, warum das Problem beiderseits des Rheins ganz unterschiedlich wahrgenommen und verarbeitet wurde. In der Bundesrepublik stellten kernenergiekritische Expertinnen und Experten sowie Journalistinnen und Journalisten das offizielle Krisenmanagement bald infrage und übten so Druck auf die Politik aus. In Frankreich hingegen verhinderte das zentralistische und elitenbestimmte System eine offene Diskussion über die Risiken der Kernkraft. Der unterschiedliche Umgang mit dem Reaktorunfall verfestigte die Wahrnehmung einer grundsätzlichen Differenz beider Gesellschaften in Fragen der Energieversorgung und Klimapolitik, führte aber auch zu einer intensiven gegenseitigen Beobachtung des jeweiligen Nachbarn.

Während der Arbeit am Dissertationsprojekt war Katrin Jordan als Doktorandin am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in der Abteilung III „Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft“ assoziiert. Die Promotion wurde gefördert durch Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam sowie des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs „Unterschiede denken. Geschichte als Objekt und als Repräsentation“ der Humboldt-Universität zu Berlin und der EHESS Paris, welches von der Deutsch-Französischen Hochschule finanziert wird. Mehrmonatige Forschungsaufenthalte wurden zudem durch das Deutsche Historische Institut Paris und das Deutsch-Französische Institut Ludwigsburg finanziell unterstützt.

Nachtrag:
Die Studie ist 2018 in der ZZF-Publikationsreihe „Medien und Gesellschaftswandel im 20. Jahrhundert“ beim Wallstein-Verlag erschienen.
Katrin Jordan ist seit Juli 2017 am Servicezentrum Forschung der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Dort ist sie seit März 2018 als Referentin für das Tenure Track-Programm zuständig.

Kontakt zu Katrin Jordan: jordan [at] zzf-potsdam.de

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